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Autoren
OldBo
15.09.2020
Regenerative Wärmetauscher (Rotationswärmetauscher) werden von der Außen- und Fortluft gegenläufig durchströmt. Sie besitzen ein nichthygroskopisches oder hygroskopisches kapillares Speichermedium, dass die Energie der warmen Fortluft speichert.
Rotationswärmetauscher
 Rotationswärmetauscher
Quelle: Hoval AG
Funktionsschema und Luftkonditionen im Rotationswärmetauscher
 Funktionsschema und Luftkonditionen im Rotationswärmetauscher
Quelle: Hoval AG
Bypass
 Bypass
Quelle: Hoval AG
Zentralgerät mit Rotationswärmetauscher
 Zentralgerät mit Rotationswärmetauscher
Quelle: Hoval AG
Definition des Kondensationspotenzials k<br /><br />Typischer Verlauf der Rückfeuchtzahlen verschiedener Rotoren in Abhängigkeit des Kondensationspotenzials
 Definition des Kondensationspotenzials k

Typischer Verlauf der Rückfeuchtzahlen verschiedener Rotoren in Abhängigkeit des Kondensationspotenzials
Quelle: Hoval AG
Die Rotationswärmeaustauscher sind nach den Richtlinien für Wärmerückgewinnung (z.B. VDI 2071) Regeneratoren mit drehendem Wärmeträger (Kategorie 3) gebaut. Der Wärme abgebende und der Wärme aufnehmende Luftstrom erwärmen bzw. kühlen im Gegenstrom die rotierende, luftdurchlässige Speichermasse. Abhängig von den Luftkonditionen und der Oberfläche des Speichermaterials kann dabei auch Feuchtigkeit übertragen werden. Zu- und Abluft müssen also zusammengeführt werden und durchströmen gleichzeitig den Wärmeaustauscher. Die Speichermasse besteht aus dreieckigen, axial angeordneten, kleinen Kanälen, die aus dünner Metallfolie bestehen. Die Tiefe der Speichermasse (in Luftrichtung gesehen) ist in der Regel 200 mm; die Lagenhöhe beträgt üblicherweise 1.4 – 1.9 mm, je nach Anwendung. Bei diesen Dimensionen stellt sich in den Rotorkanälen der Speichermasse eine laminare Strömung ein.

Regenerative Wärmetauscher (Rotationswärmetauscher) werden von der Außen- und Fortluft gegenläufig durchströmt. Sie besitzen ein nichthygroskopisches oder hygroskopisches kapillares Speichermedium, dass die Energie der warmen Fortluft speichert. Außerdem findet hier eine Feuchtigkeitsaufnahme inform von Absorbtion/Adsorbtion sowie Kondensation statt. Dadurch wird eine Rückwärmezahl bis zu 90 % erreicht. Die vom Speicher aufgenommene Wärme und Feuchtigkeit wird beim Weiterdrehen auf die Außenluft übertragen.
Nachteilig kann bei diesem Systen die Übertragung von Feuchtigkeit und Gerüche sein. Wobei die Übertragung der Feuchtigkeit auch als Vorteil gesehen werden kann.

Kondensationsrotor
Die Speichermasse besteht aus glattem, unbehandeltem Aluminium, das Feuchte nur dann überträgt, wenn auf der Warmluftseite Kondensat entsteht und dieses von der Kaltluft (teilweise) wieder aufgenommen wird. Bei großen Temperaturdifferenzen können Rückfeuchtzahlen über 80 % erreicht werden. Der Einsatz von Kondensationsrotoren für die Wärme- und Feuchtigkeitsübertragung empfiehlt sich vor allem in Lüftungsanlagen ohne mechanische Kühlung, also für den Winterbetrieb.

Sorptionsrotor
Die Speichermasse (z. B. Aluminium ist mit einem Sorptionsmittel, z. B. Silicagel) hat eine Oberfläche, die Feuchte durch reine Sorption überträgt (ohne Kondensation). Die Rückfeuchtzahl ist also nahezu unabhängig vom Kondensationspotenzial. Der geringe Rückgang lässt sich mit dem gleichzeitig geringer werdenden Temperaturunterschied begründen.
Der Einsatz von Sorptionsrotoren empfiehlt sich besonders in Anlagen mit mechanischer Kühlung. Durch die hohe Feuchterückgewinnung auch bei Sommerkonditionen wird die Außenluft getrocknet. Damit muss weniger Kühlleistung installiert werden und die Energiekosten für die Kühlung werden um bis zu 50 % reduziert.

Enthalpierotor (hygroskopischer Rotor)
Die metallische Speichermasse hat durch ine Behandlung eine kapillare Oberflächenstruktur erhalten. Die Feuchte wird durch Sorption und Kondensation übertragen, wobei der Sorptionsanteil sehr gering ist. Die Feuchteübertragung im sogenannten Sommerbetrieb (k <0) ist also ebenfalls sehr gering.
Bei unterschiedlichen Volumenströmen bei Umluft- und Mischluftbetrieb und wenn die Gefahr besteht, dass der Rotor bei Kondensation einfriert, kann die Verwendung eines Bypasses parallel zum Rotor sinnvoll sein. Die Auslegung sollte so erfolgen, dass der Druckverlust durch den Bypass durch einstellbare Stellklappen gleich hoch ist, wie durch den Rotor.

Mit Rotationswärmeaustauschern kann neben der Wärme auch Feuchte übertragen werden. Entscheidend dafür ist das Material bzw. die Oberfläche der Speichermasse. Durch umfangreiche Messungen an der Prüfstelle Gebäudetechnik der Hochschule Luzern von Rotoren verschiedener Hersteller können charakteristische Kennlinien für die unterschiedlichen Ausführungen angegeben werden. Bezugsgröße für die Rückfeuchtzahl ist dabei das Kondensationspotenzial; das ist die Feuchtedifferenz zwischen der Warmluftfeuchte und der Sättigungsfeuchte der Kaltluft.
  • Je größer das Kondensationspotenzial ist, desto größer ist die zu erwartende Kondensatmenge auf der Warmluftseite.
  • Ist das Kondensationspotenzial null oder negativ, so kann kein Kondensat entstehen. Die Feuchteüber-tragung ist also nur durch Sorption möglich.
  • Die angegebenen Kennlinien geben typische Werte für das Massenstromverhältnis von 1:1 und den Druckverlust von ca. 130 Pa bei einer Lagenhöhe von 1,9 mm wieder.
  • Der Geltungsbereich der Bezugsgröße k, also des Kondensationspotenzials, ist beschränkt auf übliche Konditionen der Lüftungstechnik. Die Rückwärmzahl muss mindestens 70 % betragen. Die Feuchteübertragung darf durch die Sättigungslinie (z.B. bei sehr tiefen Außentemperaturen) nicht begrenzt sein.
Wärmerückgewinner - Frivent
Wärmerückgewinner
 Wärmerückgewinner
Quelle: Josef Friedl GmbH - Luft- & Wärmetechnik
Ventilatorrad mit Antrieb und Wärmetauscherring
 Ventilatorrad mit Antrieb und Wärmetauscherring
Quelle: Josef Friedl GmbH - Luft- & Wärmetechnik
Bei diesem Wärmerückgewinner-Kapillarradialventilator wird in einem Doppelspiralgehäuse mit zwei Ansaug- und zwei Ausblasöffnungen mit einem Ventilatorrad aus offenporigem Skelettschaum gleichzeitig Zu- und Abluft gefördert und Wärme ausgetauscht. Das Ventilatorrad dient hierbei als Wärmeträger.

Der Wärmeaustausch-Wirkungsgrad ist nicht von der Temperaturdifferenz abhängig. Wenn keine Taupunktunterschreitung der Abluft stattfindet, werden 48 % der sensiblen Wärme und 40 % der latenten Wärme zurückgewonnen, der Enthalpieübertragungsgrad beträgt 44 %. Bei Taupunktunterschreitung wird das anfallende Kondensat durch die Fliehkraft ausgeschieden. Die dabei frei werdende Wärme geht als sensible Wärme in die Zuluft. Dabei erhöht sich der sensible Wirkungsgrad zu Lasten des latenten Wirkungsgrades. Der Enthalpieübertragungsgrad von 44 % bleibt erhalten.

Der wärmerückgewinnende Kapillarradialventilator ist in einem Doppelspiralgehäuse so ausgeführt, dass das Laufrad aus einem Stützkäfig, einem offenporigen Skelettschaum aus Polyurethan und dem Ventilator-Antrieb besteht. Der Ansaugraum ist durch eine Trennwand in zwei Hälften geteilt. Durch diese Anordnung können mit einem Ventilatorrad zwei Luftströme erzeugt werden. So kommt es zur Unterdruckbildung auf der Außenluft- und Ablufseite und zur Überdruckbildung auf der Zuluft- und Fortluftseite.

Der Wärmetauscher-Ring aus Polyurethan-Spezial-Skelettschaum hat eine Filterwirkung der Güteklasse A 2 und wirkt gleichzeitig schalldämmend. Da er lose in einem Stützkorb angeordnet ist, kann er zur Wartung herausgenommen werden.

Quellen
Hoval AG, Josef Friedl GmbH
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