Neben der Luftfeuchtigkeit bzw. Wasserdampfgehalt der Luft ist auch der Taupunkt (hypothetische Temperatur) ein alternatives Maß, um festzustellen, bei welcher Temperatur der Wasserdampf in der Luft kondensieren würde. Der Taupunkt ist in der Installationstechnik (z. B. Brennwerttechnik, Schornstein) und bei der Bauplanung (z. B. Wärmebrückenberechnung, Fensterglas) eine wichtige Größe. Der Taupunkt ist kein absoluter, gleich bleibender Wert. Es handelt sich um eine variable Größe, die von anderen, ebenfalls variablen Kennwerten (relativen Luftfeuchtigkeit und Raumlufttemperatur) abhängt.
In der Bauphysik ist der Taupunkt von großer Bedeutung. In den Innenräumen von Gebäuden muss unbedingt verhindert werdern, dass Wasserdampf auf Bauteilen als Kondensat (Tau) ausfällt, denn diese Feuchtigkeit ist ein Nährboden für eine Stockflecken- und Schimmelbildung. Also muss dieser natürliche Vorgang verhindert werden. Das Ziel ist die Vermeidung von Kondensat, indem die Lufttemperatur an keiner Stelle des Raumes (Baustoff- oder Einrichtungsoberflächen) so stark absinkt, dass der gespeicherte Wasserdampf kondensiert.
Neben einer
Berechnung kann der
Taupunkt auch mit einem
Taupunktspiegelhygrometer direkt gemessen werden. In dem Messgerät wird die
Temperatur eines
Spiegels präzise gesteuert. Sobald der Spiegel beim langsamen Abkühlen
beschlägt, ist der Taupunkt erreicht. Mithilfe einer
Leuchtdiode und einer
Photodiode wird das Reflexionsvermögen der Spiegeloberfläche gemessen und so der Zeitpunkt bzw. die
Temperatur der
Kondensation exakt erfasst. Der Taupunkt kann auch
indirekt mit anderen
hygrometrishen Verfahren (Hygrometer, Psychrometer) gemessen und danach berechnet werden.
Bei der Brennwerttechnik ist der Abgastaupunkt ausschlaggebend für einen effizienten Betrieb. Der Taupunkt bzw. Kondensationspunkt gibt die Temperatur der Rauchgase bzw. Abgase an, bei der diese wasserdampfgesättigt sind. Werden die mit Wasserdampf gesättigten Rauchgase bzw. Abgase unter den Taupunkt abgekühlt, so tritt eine Kondensation ein, welche sich in Beschlagen, Nebel, Tau bzw. allgemein in Wasserbildung zeigt. Der Taupunkt dient zur Bestimmung der absoluten Luftfeuchtigkeit. Diese wird mit einem Taupunktspiegelhygrometer direkt oder indirekt mit anderen hygrometrischen Verfahren (z. B. CO2 Messgerät) gemessen.
Die Temperatur, bei der wasserdampfhaltige Gase Wasserdampf auskondensieren, nennt man Taupunkt. Es kommt zur Tauwasserbildung. Der Taupunkt ist von der Brennstoffart und dem Luftüberschuss (CO2-Gehalt) abhängig. Auch mit dem Schwefelgehalt des Brennstoffes steigt der Taupunkt (Säuretaupunkt) an.
Die meisten Ab- bzw.
Rauchgase haben
Abgasbestandteile, die sich im Wasser lösen und es sauer machen. Deshalb muss der Taupunkt (Taupunkttemperatur) immer an der
Schornsteinmündung noch vorhanden sein. Nur bei den
Brennwertanlagen findet die Kondensation im
Wärmeerzeuger bzw. im Ab- oder
Rauchgassystem statt. Diese Bauteile sind dann korrosionsbeständig ausgeführt.
Die Taupunkttemperatur der Abgase ist um so höher, je höher der Wasser- und Wasserstoffgehalt des Brennstoffes ist.
Der
Tauteich ist eine besondere Art der
Süßwassergewinnung (
Wasserversorgung im nordfriesischen Marschenland), der schon vor 1.000 Jahren auf den
Warften auf der Halbinsel Eiderstedt angelegt wurden. Nach dem Ausheben wurden diese
muldenförmigen länglichen Wasserspeicher mit
trockenem Schilf oder Stroh,
Klei (Sedimentation von Schlickwatt) und
Steinen bedeckt. Diese Schicht darf nicht zerstört werden, da sonst der Teich, wie die Tränkekuhlen, austrocknen würde.
Der Teich füllt sich in der
Nacht und in den
Morgenstunden mit
Tauwasser. Der
Tau, der sich niederschlägt, ist größer als tagsüber verdunsten kann. Ausgrabungen haben ergeben, dass die
Tauteiche ca. 19 m breit und 36 m lang (ca. 600 m²) waren. Sie hatten eine Sohlenbreite von ca. 12,30 m und eine Tiefe von ca. 2 m. Von dem flachen, muldenförmigen Einschnitt stiegen die Seitenflächen unter einem Winkel von 155° zur Horizontalen hin an.