Eine
Abluft/Wasser-Wärmepumpe (AWP) nutzt die
Wärme, die in der
Abluft bzw.
Fortluft eines Gebäudes enthalten ist. Die
Voraussetzung ist, dass das Gebäude mit einer
mechanischen Abluftanlage ausgestattet ist. Eine Abluftwärmepumpe wird im Gegensatz zur
Wärmerückgewinnung über
Platten- oder
Rotationswärmetauscher, bei der die
Außenluft erwärmt wird, zur
Trinkwassererwärmung und/oder zum
Beheizen einer
Fußbodenheizung im
Gebäudes verwendet.
Eine
Luft-Wasser-Abluftwärmepumpe (AWP), die in den Ab- bzw.
Fortluftkanal einer
Abluftanlage eingebunden wird,
entzieht der
Luft die
Wärmeenergie und gibt sie an das
Heizungs- bzw.
Warmwassersystem ab. Bei sehr niedrigen Außentemperaturen oder sehr großem
Wärmebedarf deckt die AWP die Restheizlast der Heizungsanlage über eine eingebaute Elektrozusatzheizung (elektrische Nacherwärmung) ab.
Über Außenluftdurchlässe in den Außenwänden in den einzelnen Räumen strömt Außenluft nach und ersetzt die über die Wärmepumpe abgeführte Luft. Dieses Prinzip garantiert bei richtiger Auslegung des Rohrsystems und der Abluftwärmepumpe die geforderte Luftwechselrate von 0,3 h-1 bis 0,5 h-1. Die Nutzenergie übertrifft die einzusetzende elektrische Energie zum Betrieb der Wärmepumpe dabei um etwa das Vierfache, d. h. die Arbeitszahl bei einer Heizungsvorlauftemperatur von 35 °C beträgt bei der AWP 3,8 bis 4.
Die Abluftwärmepumpen können auch für die Kombination mit Sonnenkollektoren zur Trinkwassererwärmung ausgelegt werden. Hierzu befindet sich im Speicher ein zusätzlicher Wärmetauscher. Wenn beide Wärmequellen nicht ausreichend Wärme liefern, dann ist eine elektrische Nachwärmung (Elektroheizstab) notwendig.
In Häusern mit
sehr niedriger Heizlast (
Passiv-, Nullenergie- und Energiegewinnhäuser) kann auch eine
Abluft/Luft-Wärmepumpe eingesetzt werden. Hier wird die
Zuluft über die
Wärme der
Fortluft erwärmt. Dieses System kann in solchen Häusern auch als
Alleinheizung und fachgerecht eingebaut, auch zur
Kühlung verwendet werden.
Die
Luft-Luft-Wärmepumpe kann zur
Beheizung von
Häusern, die eine sehr geringer Heizlast haben und mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung ausgestattet sind, eingesetzt werden. Dieses System ist also nur für
Niedrigenergie- oder
Passivhäuser geeignet.
Im Gegensatz zu den
Split-Luft-Luft-Wärmepumpen, die außerhalb des Hauses aufgestellt sind und über
Kältemittelleitungen einzelne
Raumklimageräte versorgen, entzieht diese Klein-Wärmepumpe der
Fortluft die
Wärme und transportiert sie in die
Zuluft. Durch die Einbindung eines
Erd-Luft-Wärmetauschers oder eines
Luftbrunnens kann der Wirkungsgrad dieser Anlagen noch verbessert werden.
Mit richtig gesetzten
Umschaltventilen kann dieses System auch zur
Trinkwassererwärmung und zur
Kühlung eingesetzt werden.