Additive (
Heizölzusätze) sind
Fließ-,
Stabilitäts- und
Verbrennungsverbesserer, die bestimmte produkt- bzw. anwendungsspezifische Eigenschaften verstärken. In vielen Additivpaketen werden verschiedene Wirkstoffe miteinander kombiniert, wobei die
Dosierung nach den
Herstellerangaben vorzunehmen ist.
Heizöl EL ist wegen der geforderten
Kälteeigenschaften in der Regel bereits ab der
Raffinerie additiviert. Über die Zugabe von
Geruchsüberdeckern wird immer wieder gestritten.
Fließverbesserer bzw.
Filtrierbarkeitsverbesserer werden dem
Heizöl EL schon in der
Raffinerie beigefügt. Die
Zugabe zum
Heizöl EL ist nur sinnvoll,
bevor die
Paraffinausscheidung eingesetzt hat. Diese
Additive bestehen aus
aschefreien Polymeren, die sich im
Heizöl EL lösen und das
Wachstum der
Paraffinkristalle bei tiefen
Temperaturen
begrenzen. Dadurch bleibt das durch
Paraffinkristalle
eingetrübte Heizöl EL filtrierfähig. Diese Maßnahme ist dann besonders wichtig, wenn eine
frostgeschützte Lagerung des Heizöls und die
Frostfreiheit der
Ölanlage nicht regelmäßig einzuhalten ist.
Der
Grenzwert der
Filtrierbarkeit (
CFPP) in handelsüblichem
Heizöl EL kann dadurch gegenüber dem von der Raffinerie eingestellten Wert
abgesenkt werden. Der Beginn der
Paraffinausscheidung (
CP) wird durch Fließverbesserer
nicht herabgesetzt.
Stabilitätsverbesserer werden eingesetzt, wenn das Öl
Einflüssen (Tageslicht,
Luftsauerstoff,
Wärme und Buntmetallen ([
Kupfer, Messing]) ausgesetzt ist, die den
Alterungsprozess des gelagerten Öls beschleunigen. Eine
natürliche Alterung ist ein zeitabhängiger Prozess und im Normalfall
unkritisch.
Durch die Sanierung der Gebäude, die eine geringere Heizlast erfordern und durch moderne Brennersysteme wird weniger Heizöl verbraucht. Die Lagerzeiten in den vorhandenen Heizöllagerbehälter verlängern sich. Wenn entstandene Alterungsprodukte vom Brenner angesaugt werden, kann es zu Störungen am
Ölbrenner kommen.
Antioxidantien, verlangsamen die
Alterung des
Heizöls, die als Reaktion mit dem
Luftsauerstoff bei der Lagerung auftreten können.
Detergentien und
Dispergatoren sind in der Lage, vorhandene Alterungsprodukte im Heizöl zu binden, und können so die Öllageranlage über lange Zeit frei von Ablagerungen halten.
Auch die
thermische Stabilität von
Heizöl EL kann durch spezielle Additive verbessert werden. Diese können notwendig werden, wenn durch die Betriebsweise des
Ölbrenners einzelne Brennerbauteile Werkstofftemperaturen von bis zu 900 °C, besonders nach dem Abschalten des Brenners im Düsenstock im Bereich des Ölvorwärmers und der
Öldüse, erreichen.
Verbrennungsverbesserer reagieren auf die im
Heizöl EL löslichen organischen
Eisenverbindungen mit der katalytischen Eigenschaft, unterbinden die Rußbildung im Ansatz bzw. senkt die
Verbrennungstemperatur von bereits vorhandenem Ruß.
In Brennern mit
Abgasrezirkulation (
Blaubrennern) sind diese Additive
nicht erforderlich, da diese Technologie eine permanent
rußfreie Verbrennung ermöglicht.
Gelbbrenner können mit zunehmender Betriebsdauer aus den unterschiedlichsten Gründen ihren eingestellten Betriebspunkt verändern. Hier können die Additive den üblichen Anstieg der
Rußzahl und die Bildung von
Rußbelägen im Kessel
reduzieren.
Ein typisches
Erscheinungsbild für eine mit
Verbrennungsverbesserern betriebene Anlage sind
leicht rotbraune, unschädliche Beläge auf den Wänden des Feuerraums, deren Menge äußerst gering ist. Die Menge der über metallhaltige Additive eingebrachten Aschebildner ist so gering, dass bei vorschriftsmäßiger Dosierung der nach
DIN 51603-1 zulässige "Asche"-Wert nicht erreicht wird.
Metallhaltige Additive sind im
Heizöl EL schwefelarm nicht zulässig.
Bei der Zugabe von Additiven sind folgende Dinge zu beachten:
• Bei der Verwendung und Dosierung von Additiven sind die Herstellerangaben zu beachten.
• Wenn die Ursache von Brennerstörungen in der Zugabe eines Additivs vermutet wird, ist die Kenntnis des Produktes unerlässlich. Nur so lässt sich die Frage nach einer möglichen Mitwirkung des Additivs an der Störung klären.
• Die nachträgliche Zugabe von Fließverbesserern kann bestehende Filterverstopfungen durch
Paraffinausscheidungen nicht beheben.
• Eine Gelbfärbung des Filterpapiers bei der Rußzahlmessung bedeutet nicht zwangsläufig das Vorhandensein
von
Ölderivaten im
Abgas. Bleibt die Färbung nach Anwendung des Fließmittels (Azeton) erhalten, handelt es sich um
Eisenoxide aus dem Einsatz von
Verbrennungsverbesserern.