Verbundrohre (
MSVR - Mehrschichtverbundrohre) bestehen aus
verschieden Materialien (Kunststoff/Aluminium/Kunststoff). Dabei hat das Rohr einen
Kunststoffaußenmantel und
innen eine
Aluminiumschicht und dann wieder eine
Kunststoffschicht. Das Rohr gilt im Gegensatz zu "normalen"
Kunststoffrohren als absolut
sauerstoffdiffusionsdicht. Je nach Hersteller können die Kunststoffschichten auch aus 2 verschiedenen Kunststoffen bestehen.
Das
Verbundrohr ist immer nur
ein Teil eines
Verbundrohrsysteme für die
Trinkwasser-,
Heizungs-,
Gas- und
Druckluftinstallation. Zu diesen Systemen gehören immer die passenden
Fittings (Press- und Schraubfittings),
Presswerkzeuge und
Befestigungen. Da jedes auf dem Markt befindliches Rohrsystem anders ist, ist eine entsprechende
Herstellerschulung eine
Grundvoraussetzung für die
fachgerechte Planung und
Installation. Außerdem dürfen nie verschiedene Komponenten verschiedener Systeme vermischt eingebaut werden.
Das
Verbundrohr (
Ringrohr bis 32 x 3 und
Stangenrohr bis 110 x 10) für die
Trinkwasser-,
Heizungs- und
Flächenheizungsinstallation ist ein absolut
sauerstoff-diffusionsdichtes Mehrschichtverbundrohr (PE-RT - Haftvermittler - sicherheitsverschweißtes Aluminium - Haftvermittler - PE-RT), das für Verteil-, Steig- und Anschlussleitungen eingesetzt werden kann. Es ist normalentflammbar (Baustoffklasse B2 nach
DIN 4102). Bei dem PE-Material handelt es sich um
unvernetztes Polyethylen.
Bei
Trinkwasserleitungen ist eine max.
Dauerbetriebstemperatur von
70 °C bei einem max.
Dauerbetriebsdruck von
10 bar und eine kurzzeitige Störfalltemperatur von 95 °C für max. 100 Stunden Betriebsdauer zulässig. Für
Heizungsanlagen gilt eine max.
Dauerbetriebstemperatur von
80 °C bei max. Dauerbetriebsdruck von 10 bar und eine kurzzeitige Störfalltemperatur von 95 °C für max. 150 Std. pro Jahr.
Das
Verbundrohr Druckluft (
Ringrohr bis 32 x 3 und
Stangenrohr bis 110 x 10)
ist ein Mehrschichtverbundrohr (PE-RT - Haftvermittler - sicherheitsverschweißtes Aluminium - Haftvermittler - PE-RT) mit
blauer Außenschicht bzw. Kennzeichnung. Bei dem PE-Material handelt es sich um
unvernetztes Polyethylen mit erhöhter
Temperaturbeständigkeit. Da das Rohr eine
geringe Rauigkeit aufweist, verursacht es kaum Druckverluste. Der zulässiger
Betriebsüberdruck beträgt
12 bar (
Nenndruck: 16 bar), die
Rohre dürfen auf max.
60 °C erwärmt werden und haben eine geprüfte
Zeitstandsfestigkeit von
50 Jahren.
Rohre bis zu einer Dimension von 32 x 3 mm sind leicht
von Hand, auch in engen Radien,
biegbar. Das Für das
Verbundrohrsystem Druckluft wurde ein
spezielles Fittingprogramm entwickelt. Die Metallfittings gibt es, je nach der Rohrgröße, in unterschiedlichen Ausführungen. Zur eindeutigen Identifikation der Anwendung "
Druckluft" besitzen die
Fittings
blaue Anschlagelemente. Um die Dichtheit der Verbindungen zu gewährleisten, sind die
Fittings zusätzlich mit blauen O-Ringen aus druckluftgeeignetem HNBR ausgestattet. Der Metall-
Pressfitting ist so konzipiert, dass bei der vorgeschriebenen Druckprüfung an der unverpressten Verbindung
Luft austritt oder der
Fitting sich vom Rohr löst.
Das Verbundrohrsystem Druckluft darf nur eingesetzt werden, wenn die vom Hersteller angegebenen
Kompressor-Ölsorten verwendet werden.
Das Rohr (25 x 2,5 und 32 x 3) für die
Gasinstallation ist ein gegenüber
Erdgas und zulässigen
Begleitstoffen (z. B. Odoriermittel)
diffusionsdichtes Mehrschichtverbundrohr (PE-Xb - Haftvermittler - überlappt längsverschweißtes Aluminium - Haftvermittler - PE-Xb). Die
Außenschicht ist
gelb in Anlehnung an
RAL 1021 (
DIN 2430) und ist für den Einsatz im Gebäude geeignet. Es ist normalentflammbar (Baustoffklasse B2 nach
DIN 4102 und hat eine
Gaszulassung nach DVGW mit der Zertifikatnummer DVGW DG-8505BP0268.
Die
Fittings besitzen einen
gelben Pressanschlagring. Der
Dichtring unterscheidet sich zum Standarddichtring im
Trinkwasser- und Heizungsbereich und darf
nicht mit diesen
gemischt eingesetzt werden.
Beim
Einsatz von
Mehrschichtverbundrohren in der
Gasinstallation müssen gemäß DVGW-TRGI 2008
Gasströmungswächter (GS) eingesetzt werden. Diese müssen metallisch wärmeleitend jeweils mit einer
thermischen Absperreinrichtung (TAE) verbunden sein. Für das Verbundrohrsystem Gas gibt es vorgefertigte
GS/TAE-Einheiten, die aus einem GS mit verbundener TAE bestehen.
Für den
fachgerechten Einsatz des
Verbundrohrsystems Gas sind die einschlägigen gültigen technischen Regeln
DVGW-TRGI 2008 sowie
Arbeitsblätter des
DVGW und die deutschen baurechtlichen Bestimmungen zu beachten. Die Verlegung muss nach den
anerkannten Regeln der Technik erfolgen. Zusätzlich sind die
Montageanleitung Verbundrohrsystem Gas, die Vorgaben der örtlichen
Gasversorgungsunternehmen und die Installations-, Unfallpräventions- und Sicherheitsvorschriften einzuhalten. Dies ist nur gewährleistet, wenn die Planung und die Installation durch
geschultes Fachpersonal in
zugelassenen Installationsbetrieben ausgeführt wird.