Die
Temperaturmessungen in
Luftkanälen oder
Luftleitungen sind erheblich schwieriger gegenüber der
Temperaturmessung in
Wassersystemen. Der Grund liegt in den
größeren Abmessungen der
Messorte und der
isothermen oder
nicht-isothermen Strömungsverhältnisse in den
Kanälen oder nach
Bauteilen (z. B.
Mischluftkammer, Heiz- oder Kühlregister).
Die Temperaturfühler für die Lufttemperaturmessung in Kanalsystemen unterscheidet man je nach Technik und Bauart.
• Stabfühler
• Mittelwertfühler
• Kapillarrohrfühler
Der Stabfühler muss so eingebaut werden, dass eine vollständige Umströmung des Fühler-Elementes von der Luft gewährleistet ist. Außerdem sollte bei jedem Fühler ein Kontroll-Messloch vorhanden sein. Diese Fühler sollten nicht eingesetzt werden, wenn eine Temperaturschichtung, z. B. nach einer Mischluftkammer, Heiz- oder Kühlregister und Luftbfeuchter, auftreten kann.
Der Mittelwertfühler sollte mindestens 5 cm nach dem Heiz- oder Kühlregister angeordnet werden. Dabei muss das gesamte Fühlerelement in dem Luftkanal gleichmässig auf den gesamten Querschnitt verteilt werden.
Der Kapillarrohrfühler muss so angeordnet werden, dass der Gerätekopf stets höher als Fühlerpatrone installiertund deie Fühlerpatrone nach unten geneigt ist. Diese Fühler werden auch zur Überwachung der Frosttemperatur in Luftkanälen eingesetzt.
In einer
lüftungstechnischen Anlage bilden sich je nach der vorhandenen
Betriebsweise und
Jahreszeit unterschiedliche isothermische Verhältnisse. Hier sind besonders die
Bauteile (
Mischluftkammer, Heiz- oder Kühlregister,
Luftbfeuchter)
im Zentralgerät verantwortlich. So kann z. B. der
Luftstrom, der aus der
Mischkammer (Außen- und
Umluft) kommt eine
extreme Temperaturschichtung (nicht-isothermen Strömung) haben. Aber auch die
Temperaturverhältnisse hinter einem
Heiz- und
Kühlregister müssen sich erst zu einer einheitlichen
Temperatur mischen. Unter ungünstigen Verhältnissen findet auch keine Vermischung statt. Hier ist der Messort durch mehrere
Temperaturmessungen mit einer
beweglichen Sonde (
Mittelwertfühler) über einen oder mehrere Kanalquerschnitte zu bestimmen. Ist ein Fühler in unmittelbarer Nähe von
Wärmetauschern oder Elektrolufterhitzern (hohe Oberflächentemperaturen) angeordnet, so wird er zusätzlich durch die
Wärmestrahlung beeinflusst.
Der
Montageort eines
Kanaltemperaturfühlers sollte in einer
gerader Strecke angeordnet werden, an der keine
Temperaturschichtung und Strahlungseinflüsse vorhanden sind. Nach einem
Zerstäubungsbefeuchter (
Luftwäscher) muss der Mindestabstand 1 m von dem
Tropfenabscheider haben, nach einem
Dampfbefeuchter ist der Abstand von dem Befeuchtungsgrad und der
Luftgeschwindigkeit abhängig. Hier sind immer die Herstellerangaben zu beachten.
Der
Messort bei einer
Zulufttemperaturregelung sollte mindestens 0,5 m hinter einem
Luftbehandlungsbauteil oder
Ventilator angeordnet sein. Wenn der Fühler zur Begrenzungs für die
Zuluft eingesetzt wird, dann sollte er möglichst dicht am
Zuluftauslass eingebaut werden. Bei einer
Ablufttemperaturregelung sollte der Fühler immer vor dem
Abluftventilator angeordnet sein.