Bei der
Sanierung von
Altbauten aus den 50er, 60ger, 70ger und 80ger-Jahren besteht die Frage, wie die zu der Zeit üblichen
Heizkörpernischen behandelt werden können. Hier handelt es sich um
sehr dünnes Außenmauerwerk, das einen erheblichen
Wärmeverlust verursacht. Diese
Wärmebrücken kann ein
Energieberater mit einer
Wärmebildkamera am besten durch eine
Thermographieaufnahme (IR-Photo - Wärmebild) aufgezeigt werden. In diesem Zusammenhang können auch andere Schwachstellen (z. B.
Wärmebrücken an
Fensterstürzen, Geschossdecken,
Rollladenkästen,
Fenster,
Fensterbänke) ermittelt und in die Beratung einbezogen werden.
Welche Sanierungsmaßnahme angewendet werden kann, hängt davon ab, ob eine Wärmedämmung auf der Außenwand oder an der Innenwand angebracht werden soll.
Bei einer Vollsanierung eines Altbaus wird in der Regel eine Außendämmung (WDVS - Wärmedämmverbundsystem) aufgebracht und eine Erneuerung der Innenräume, Fenster und Heizkörper bzw, Heizsystems vorgenommen. Hier werden die Heizkörpernischen zugemauert bzw. der vorhandenen Außenwand angeglichen.
Wenn nur die
Wärmeverluste über die
Heizkörpernische verringert werden sollen, dann bieten sich folgende Möglichkeiten an:
• Strahlungsschirm
• Dämmplatte/Dämmfolie
• Innendämmung
• Nische zumauern
• Mit einem Strahlungsschirm hinter dem Heizkörper wird nur die Wärmeabstrahlung zur Außenwand aufgehalten. Ein Wärmestau in der Nische und unter einer Fensterbank findet weiterhin statt.
• Aluminiumkaschierte Dämmplatten, Dämmtapeten und Dämmfolien (teilweise nur 4 mm "dick") werden zunehmend in Baumärkten, Internetshops und Heimwerkerforen empfohlen. Diese dünnen "Dämmstoffe" bieten sich zwar an, wenn hinter den Heizkörpern nur wenig Platz vorhanden ist, aber bevor sie angebracht werden, sollte ein Fachmann beurteilen, ob eine Tauwasserbildung (Schimmelpilzbildung) in der Wand ausgeschlossen werden kann. Außerdem muss bei dieser Maßnahme auf eine luftdichte Anbringung geachtet werden. Die Wärmebrücken "Fensterbank", "Heizkörperbefestigungen" und "Heizkörperanschlüsse" werden mit dieser Dämmungsart nicht erfassst und sind weiterhin Schwachstellen (Energieverlust, Schimmelbildung).
• Wenn eine Heizkörpernische nicht zugemauert werden soll, dann muss bei einer Beratung die Schimmelpilzproblematik und die Sinnhaftigkeit der einzelnen Dämmversuche und Dämmsysteme für eine Innendämmung ein Thema sein.
Außerdem muss bedacht werden, dass durch die angebrachte Dämmschicht der Abstand zwischen Heizkörper und Außenwand in den meisten Fällen zu gering wird, was zu einer Minderung der Wärmeabgabe führt. Um weiterhin einen Abstand von ca. 5 cm einzuhalten, müssen die Heizkörperbefestigungen erneuert oder verlängert werden. Wenn kein Austauschheizkörper (Radiator gegen Flachheizkörper) mit weniger Bautiefe vorgesehen wird, müssen zusätzlich die Heizkörperanschlüsse geändert werden. Diese Durchdringungen (Anschlüsse, Halter, Konsolen) müssen mit einer dampfdiffusionsdichten Schicht versehen werden. Und hier sind die Grenzen dieser Heizkörpernischendämmungsart erreicht.
• Die sinnvollste Sanierungsmaßnahme ist das Zumauern der Heizkörpernischen (anpassen an die vorhandene Außenwand). Vor allen Dingen dann, wenn auch die Heizungsanlage erneuert wird. Sollen die vorhandenen Heizkörper-Anschlüsse verwendet werden, dann können die Rohre in der Außenwand an den Heizkörper herangeführt werden.