Zum Schutz vor störenden Fließgeräuschen besonders in Mehrfamilienhäusern, werden wasserspendende Sanitärarmaturen hergestellt, die individuelle oder gesetzlich geforderte Anforderungen berücksichtigen. Die Prüfzeichennummer gibt Aufschluss über die Geräuschklasse und die Durchflussklasse. Außerdem gibt es ein Klassifizierungssystem (WELL), das die Wasser- und Energie-Effizienz von Wasserarmaturen bewertet.
Beispiel für eine Prüfzeichennummer: P-IX 1234 II A |
P | Prüfzeichen |
IX | Fachkommission |
1234 | Registriernummer |
II | Geräuschklasse |
A | Durchflussklasse (z.B. Wanneneinlauf/Dusche) |
Die Durchflussklasse gibt die Durchflussmenge in Liter pro Minute unter haushaltsüblichem Fließdruck von 0,3 MPa (entspricht 3 bar), an. Der letzte Buchstabe des Prüfzeichens auf der Armaturen-Verpackung kennzeichnet den Durchfluss. Es gibt sechs Durchflussklassen.
Die meisten Armaturen sind auf eine Durchflussmenge von 15 Liter/Minute eingestellt. Eine geeignete Wassersparmöglichkeit ist die Verwendung von Mengenreglern bzw. Durchflussbegrenzern. Diese reduzieren den Wasserdurchfluss von Waschtischarmaturen auf 5 bis 8 Liter/Minute; Duscharmaturen werden auf 9 bis 12 Liter/Minute reduziert. Badewanneneinlaufarmaturen mit Durchflussbegrenzer geben keinen Sinn, denn hier wird eine bestimmte Menge Wasser in möglichst kurzer Zeit benötigt.
Durchflussklasse | Durchflussmenge in Liter/Minute
bei einem Fließdruck von 0,3 MPa (=3 bar) |
Z
A | 7,5 -9,0
13,5 - 15,0 |
S
B
C
D | 18,0 - 19,8
22,8 - 25,2
27,0 - 30,0
34,8 - 37,8 |
Durch einen schnellen Wasserdurchfluss bilden sich in einer Armatur Wirbel, durch die Geräusche entstehen können. Ein hoher Leitungsdruck verstärkt Fließgeräusche, kann auf Dauer Dichtungen beschädigen und lose Spindeln lassen die Armatur rattern. Die Schwingungen in der Armatur übertragen sich über die Leitung häufig auch auf die Wand (Körperschall ) und in die Nachbarräume. Außerdem können Druckschläge beim schnellen Schließen der Armaturen (hauptsächlich Einhebelarmaturen) entstehen.
Da die Bewegungsenergie sich in Schall umwandelt, unterteilt man Armaturen nach ihrem Geräuschpegel in zwei Geräuschklassen:
- Armaturen der Geräuschklasse I entwickeln bei üblichem Wasserdruck von 3 bar einen Geräuschpegel von bis zu 20 Dezibel. Gewährleistet wird diese niedrige Lautstärke durch eingebaute Schalldämpfer.
- Armaturen der Geräuschklasse II sind lauter. Sie arbeiten in einem Bereich zwischen 20 und 30 Dezibel.
Die geräuschvolleren Armaturen sind lediglich für Einfamilienhäuser zugelassen. In Mehrfamilienhäusern müssen Flüsterarmaturen der Geräuschklasse I installiert werden. Auskunft über die Lautstärke gibt ein Überwachungszeichen auf der Verpackung.
Geräuschklasse | Armaturengeräuschpegel | Produktbeispiele |
I sehr leise | bis 20dB(A) | Auslaufarmaturen, Druckspüler, Brausen, Spülkästen, Eckventile |
II normal | bis 30dB(A) |
I sehr leise | bis 15dB(A) | Auslaufvorrichtungen, die direkt an die Auslaufarmatur angeschlossen werden (Strahlregler, Durchflussbegrenzer, Rückflussverhinderer) |
II normal | bis 25dB(A) |