Den Überdruck eines fließenden Mediums nennt man Fließdruck. Dieser Begriff wird hauptsächlich in der Trinkwassertechnik verwendet.
Sanitär-Heizungs-SET Universal Prüfkoffer PR/4000 Quelle: Matzner Messgeräte
Stau- und Fließdruckmesser PF/16 Quelle: Matzner Messgeräte
Den Überdruck eines fließenden Mediums nennt man Fließdruck. Dieser Begriff wird hauptsächlich in der Trinkwassertechnik verwendet. Der Fließdruck ist der erforderliche statische Überdruck, der an der ungünstigsten Entnahmestelle bei einem Zapfvorgang vorhanden sein muss, damit die geforderte Wassermenge ausfließen kann. Der notwendige Fließdruck ergibt sich aus den Rohrreibungsverlusten und der Summe der Einzelwiderstände bis zur Auslaufarmatur. Damit die Funktion von Armaturen und Geräten gewährleistet ist, sind Mindestfließdrücke einzuhalten. Diese Drücke müssen als Ruhedruck vor der Zapfstelle vorhanden sein.
Beispiele für Mindestfließdrücke > Mischarmatur 1,0 bar; Auslaufarmatur mit Perlator 1,0 bar; Spülkasten 0,5 bar; Brausekopf 1,0 bar; Druckspüler je nach DN 0,4 bis 1,2 bar; Waschmaschine 1,0 bar.
Richtwerte für Mindestfließdrücke und Berechnungsdurchflüsse gebräuchlicher Trinkwasserentnahmestellen (Auszug DIN 1988-300 Tabelle 2)
Richtwerte für Mindestfließdrücke und Berechnungsdurchflüsse gebräuchlicher Trinkwasserentnahmestellen (Auszug DIN 1988-300 Tabelle 2) |
Mindest-fließdruck P min Fl bar | | | Berechnungsdurchfluss bei der Entnahme von |
Mischwasser VRkalt VRwarm
l/s | |
0,5 | Auslaufventil ohne Luftsprudler
(Ausguß, Zapfventil) | DN 15 | - | - | 0,30 |
0,5 | DN 20 | - | - | 0,50 |
0,5 | DN 25 | - | - | 1,0 |
1,0 | Auslaufventil mit Luftsprudler | DN 15 | - | - | 0,15 |
1,0 | DN 20 | - | - | 0,15 |
1,0 | Brauseköpfe für Reinigungsbrausen | DN 15 | 0,10 | 0,10 | 0,20 |
1,2 | Druckspüler nach DIN 3255 Teil 1 | DN 15 | - | - | 0,70 |
1.2 | DN 20 | - | - | 1,00 |
0,4 | DN 25 | - | - | 1,00 |
1,0 | Druckspüler für Urinalbecken | DN 15 | - | - | 0,30 |
1.2 | | DN 20 | - | - | 0,3 |
0,5 | Füllventil für Spülkasten | DN 15 | - | - | 0,13 |
0,5 | Haushaltsgeschirrspülmaschine | DN 15 | - | - | 0,07 |
0,5 | Haushaltswaschmaschine | DN 15 | - | - | 0,15 |
1,0 | Mischbatterie für Brausewannen | DN 15 | 0,15 | 0,15 | - |
1,0 | Mischbatterie für Badewannen | DN 15 | 0,15 | 0,15 | - |
1,0 | Mischbatterie für Küchenspülen | DN 15 | 0,07 | 0,07 | - |
1,0 | Mischbatterie für Waschtische | DN 15 | 0,07 | 0,07 | - |
1,0 | Mischbatterie für Sitzwaschbecken | DN 15 | 0,07 | 0,07 | - |
1,0 | Mischbatterie | DN 20 | - | - | 0,30 |
0,5 | Spülkasten nach DIN 19542 | DN 15 | - | - | 0,13 |
1,0 | Elektro-Kochendwassergerät | DN 15 | - | - | 0,10 |
Die Hersteller müssen den Mindestfließdruck und die Berechnungsdurchflüsse auf der Kalt- und Warmwasserseite (bei Mischarmaturen) angeben. Grundsätzlich sind bei der Bemessung der Rohrdurchmesser die Angaben der Hersteller zu berücksichtigen, die zum Teil erheblich von den in der Tabelle angegebenen Werte abweichen können. Dabei ist wie folgt vorzugehen:
Liegen die Herstellerangaben für den Mindestfließdruck und den Berechnungsdurchfluss unter den in der Tabelle genannten Werten, gibt es zwei Optionen:
Ist die Trinkwasser-Installation aus hygienischen und wirtschaftlichen Gründen für die geringeren Werte zu bemessen, muss dieses Vorgehen mit dem Bauherrn vereinbart und die Auslegungsvoraussetzungen für die Entnahmestellen (Mindestfließdruck, Berechnungsdurchfluss) in die Bemesung aufgenommen werden.
Wird die Trinkwasser-Installation nicht für die geringeren Werte bemessen, sind die Tabellenwerte zu berücksichtigen.
Liegen die Herstellerangaben über den in der Tabelle genannten Werte, muss die Trinkwasser-Installation mit den Herstellerwerten bemessen werden. |