Herstellung
Schaumglas ist ein Dämmstoff für das Bauwesen nach DIN EN 13167. Das Ausgangsmaterial für die Herstellung ist Sand. Spezialzusätze lassen daraus in der ersten Produktionsstufe einen hochwertigen Glastyp entstehen. Dieses Produkt wird anschließend extrudiert, dann zerkleinert und schließlich zu Glaspulver gemahlen. Dem Glaspulver wird Kohlenstoff zugesetzt.
Dieses Gemisch wird dosiert in Formen eingebracht und in einem Ofen auf ca. 1000 °C erhitzt. Hierbei oxydiert der Kohlenstoff und es kommt zur Bildung von Gasblasen, die den Aufschäumungsprozess auslösen. Durch diese Aufschäumung entsteht die Struktur des Foamglases. Der überschüssige Kohlenstoff gibt dem Schaumglas eine charakteristische schwarze Farbe. Nach Abschluss des Aufschäumungsprozesses wird das Material aus der Form genommen und zur Vermeidung von Spannungen in einem Streckofen langsam abgekühlt. Anschließend werden die Platten zugeschnitten und einer letzten Gütekontrolle unterzogen.
Anwendung
Schaumglas wird im allgemeinen nicht für normale Dämmaufgaben verwendet, sondern für Problemlösungen. Also dort, wo extreme Anforderungen an die Belastung gestellt werden.
Wärmeleitfähigkeit
Der Bemessungswert für die Wärmeleitfähigkeit von Schaumglas gemäß Zulassungsbescheid des Institutes für Bautechnik in Berlin beträgt 0,050 W / (mK), bezogen auf eine Mitteltemperatur von 10 °C. Dieser Wert beinhaltet einen 5 %igen Zuschlag auf den Messwert nach DIN EN 12667. Er ist sehr niedrig zu bewerten, weil bei fast allen übrigen Bau- und Dämmstoffen Zuschläge von 10 % üblich sind. Der Zuschlag bewertet den Unterschied zwischen Labor- und Baustellenbedingungen.
Diffusionswiderstand
Die Wasserdampf-Diffusionswiderstandszahl von Foamglas ist praktisch unendlich, d. h., dass Foamglas weder Wasserdampf aufnehmen noch durchlassen kann, also auch nach dem Einbau stets trocken bleibt.
Temperaturbeständigkeit
Schaumglas kann angewendet werden von – 260 °C bis + 430 °C. Das bedeutet, dass alle im Bauwesen auftretenden Temperaturen, sowohl bei der Verarbeitung, als auch bei der Anwendung beherrscht werden können.
Druckfestigkeit
Schaumglas besitzt eine Druckfestigkeit von 0,5 N / mm2, Sonderdruckfestigkeiten bis 0,7 N / mm2 sind lieferbar. Somit können Belastungen bis zu 50 to / m2 abgefangen werden. Diese Druckfestigkeit genügt nicht nur, um die bauüblichen Druckbelastungen auszuhalten, sondern ermöglicht auch die Dämmung befahrbarer Decken und stark belasteter Böden.
Ausdehnungskoeffizient
Schaumglas besitzt einen Ausdehnungskoeffizienten von 0,0085 mm / mK. Beton und Stahl liegen in einer Größenordnung von 0,0120 mm / mK, so dass eine ideale Kombination der Produkte ohne zu erwartende Scherspannungen möglich ist.
Chemische Beständigkeit
Schaumglas ist gegen alle Waschmittel, Laugen, Lösungsmittel, Fette, Öle und die meisten Säuren beständig.
Brandverhalten
Foamglas ist nach DIN 4102, Teil 1, gemäß Baustoffklasse A 1, nicht brennbar. Das ermöglicht die Anwendung dieses Dämmstoffes selbst für die brandschutztechnisch kritischen Bereiche.
Foamglas in der Fußbodenheizung
Auf Grund der großen Belastbarkeit wird Foamglas ausschließlich in Verbindung mit Fußbodenheizungsanlagen dort verwendet, wo hohe Lasten auftreten. Dies ist im allgemeinen in der Industrie bei an das Erdreich angrenzenden Flächen der Fall. Eine Abklebung des Rohbetonbodens nach DIN 18195 ist nicht erforderlich, wenn auf der Oberseite der Rohbetondecke ein Bitumenanstrich und eine Verlegung der Foamglasplatten in Heißbitumen erfolgt. Die Oberseite der Dämmschicht kann mit einem bituminösen Abstrich als Gleitschicht versehen werden. Der Vorteil der Foamglasdämmung über einer an das Erdreich angrenzenden Betonplatte liegt in der einfachen und schnellen Verlegung, der druckfesten und unverrottbaren Dämmung, dem Verbundaufbau, der eine satte Auflage gewährleistet, sowie im zusätzlichen Schutz gegen aufsteigende Feuchtigkeit durch die dampf-und wasserdichte Dämmung.