Das
Ausdehnungsgefäß (AG) ist ein Bestandteil einer offenen Heizungsanlage. Diese Anlagen sind auch in der
DIN EN 12828 vorgesehen, weil diese eigensicheren Anlagen bei dem Boom der Holzkessel evtl. wieder eine Alternative sind, wenn eine thermische Ablaufsicherung (TAS) nicht möglich ist.
Grundlage für den Bau der
offenen Anlage ist die nicht mehr gültige
DIN 4751 - Teil 1. Die Vorgaben wurde in die neue Norm für die sicherheitstechnische Einrichtungen in
Wärmeerzeugungsanlagen (
DIN EN 12828) übernommen.
Bei dem genormten
Ausdehnungsgefäß (
DIN 4807) sind die Anschlüsse so angeordnet, dass es ohne Probleme in stehender oder liegender Anordnung eingebaut werden kann. Die Größe des offenen
Ausdehnungsgefäßen ist einfach zu berechnen. Die
Ausdehnung des Wassers von 10 bis 100 °C beträgt ca.
4 %, wobei für die Berechnung mit 10 % des Anlageninhalts gerechnet wird.
Ausdehnungsgefäße - DIN 4807 Teil 1 : Diese Norm gilt für Ausdehnungsgefäße in wärmetechnischen Anlagen, mit deren Hilfe Volumenänderungen flüssiger Medien ausgeglichen werden sollen. Unter flüssigen Medien versteht man in diesem Zusammenhang : Wasser und Gemische aus Wasser und Frostschutzmitteln ( z.B. in Kaltwassersätzen , Solaranlagen ).
Sie schafft die begrifflichen Grundlagen für die übrigen Teile dieser Normenreihe, beschreibt die Zusammenhänge mit den einschlägigen gesetzlichen Vorschriften und enthält Angaben über Prüfung und Kennzeichnung.
Teil 2 : Diese Norm enthält Anforderungen und gilt für die Größenbestimmung, Abmessungen und Ausführung des äußeren Korrosionsschutzes von Ausdehnungsgefäßen in offener und geschlossener Ausführung in WW- und Heißwasserheizanlagen mit direkter und indirekter Beheizung und in Kühlanlagen.
Teil 3 : Diese Norm gilt für die technischen Anforderungen , die Konstruktion und die Prüfung von Membranen für offene und geschlossene Ausdehnungsgefäße der Normreihe DIN 4807.
Das offene
Ausdehnungsgefäß ist mit dem Sicherheitsvor- und Rücklauf mit dem
Heizkessel verbunden und muss bei
Wärmedehnung das Ausdehnungswasser aufnehmen können. Da das
Ausdehnungsgefäß die höchste Stelle der Anlage ist, also sich in der Regel auf dem Dachboden befindet, sind
Schutzmaßnahmen gegen Einfrierung. Die Rohrleitungen müssen immer eine leichte
Steigung haben, damit keine
Luftblasen die
Wasserzirkulation verhindern und die Schwerkraftwirkung besser anlaufen kann. Damit die
Lufteintragung minimiert wird, sollte das Gefäß nichtdurchströmt angeschlossen werden.
Der
Zulaufdruck zur
Pumpe einer offenen Anlage liegt bei einem normalen Einfamilienhaus bei ca. 0,7 bar und ist
weitaus geringer als bei einem geschlossenen System. Diese Tatsache sollte immer beachtet werden, denn der
Zulaufdruck zur
Pumpe muss gewährleistet sein, damit es nicht zu
Kavitationsschäden (hohe
Systemtemperatur) an den Umwälzpumpen kommt, deswegen ist eine offene Anlage mit geringer statischer Höhe oder im Dachgeschoss eher problematisch.
Ein
druckloses Ausdehnungsgefäß (Fa. Laing) hat neben der
Ausdehnungsleitung eine zusätzliche Verbindung zur höchsten Stelle des
Fußbodenheizungssystems, über welche die im System enthaltene
Luft in das
Ausdehnungsgefäß entweichen kann. Diese Art der Entlüftung scheidet die
Luft aus den Fußbodenheizkreisen besser aus als die Abscheidung aus mit Druck beaufschlagten Systemen.
Diese
Ausdehnungsgefäß mit schwimmender Membran gab es von der Firma Reflex Winkelmann GmbH + Co. KG. Bei diesem Gefäß wurde der
Lufteintrag bei offenen Anlagen durch die trennende Membran erheblich verringert, weil das Anlagenwasser nur noch über die
kleine Querschnittsfläche des
Sicherheitsvorlaufes mit der Atmosphäre in Verbindung stand und im Gefäß
keine Zirkulation stattfand. Da aber offene Anlagen nicht mehr "modern" sind, wurde die Herstellung wohl eingestellt.