Zu einer RWA-Anlagen gehören Fenster, Klappen oder Lichtkuppeln (RWG-Öffnung), die im Brandfall öffnen und Rauch und Wärme abführen. Grundsätzlich sollen sie eine rauchfreie Schicht über dem Boden der Räume gewährleisten, damit Fluchtwege, Rettungs- und Angriffswege zur Brandbekämpfung und zur Evakuierung der Menschen und Sachwerte frei bleiben.
Raum ohne RWA-System Quelle: D+H Mechatronic AG
Raum mit RWA-System Quelle: D+H Mechatronic AG
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Brandrauch aus Gebäuden oder Gebäudeteilen nach Außen abzuführen. Vorschriften für diesen vorbeugenden Brandschutz sind in unterschiedlichen Verordnungen (DIN, LBO, VDS) festgelegt. Außerdem sind die Auflagen der zuständigen Brandschutzbehörden einzuhalten. Diese Anlagen sind integrierter Bestandteil ganzheitlicher Brandschutzkonzepte (BMA, RWA und Sprinkleranlagen).
Zu einer RWA-Anlagen gehören Fenster, Klappen oder Lichtkuppeln (RWG-Öffnung), die im Brandfall automatisch öffnen und Rauch und Wärme abführen. Grundsätzlich sollen sie eine rauchfreie Schicht über dem Boden der Räume gewährleisten, damit Fluchtwege, Rettungs- und Angriffswege zur Brandbekämpfung und zur Evakuierung der Menschen und Sachwerte frei bleiben.
Man unterscheidet 3 Anlagentypen
- Rauch-Wärme-Abzug (RWA) bzw. natürlicher Rauchabzug (NRA)
- maschineller Rauchabzug (MRA)
- Rauchdruckanlagen / Überdruckanlagen (RDA)
Vorschriften für Rauch- und Wärmeabzugsanlagen
Rauch-Wärme-Abzug (RWA) / Natürlicher Rauchabzug (NRA)
Aufbau einer Rauch- und Wärmeabzuganlage Quelle: D+H Mechatronic AG
Kaminwirkung in einer Treppenhausabzuganlage Quelle: D+H Mechatronic AG
Die RWA bzw. NRA arbeiten mit dem Kamineffekt, der den Dichteunterschied zwischen der Luft am Eintritt und der Rauchabluft am Austritt des zu entrauchenden Raumes und der wirksamen Höhe zwischen Zu- und Abluftöffnung ausnutzt. Dabei sollten die Rauch- und Wärmemengen auf kürzestem Wege durch die vorgesehenen Abzugsöffnungen in den Umfassungswänden der Gebäude ins Freie geführt werden. Dazu werden Öffnungseinheiten (Rauchkuppeln, Rauchklappen, Rauchjalousien) eingesetzt, die über eine Steuerzentrale durch automatische Brandmelder, Handfeuermelder und Raumtemperaturregler geöffnet werden.
Diese Anlagen sind besonders in Gebäuden mit Treppenhäusern, Aufzugschächten und hohen Räumen (Fabrikhallen, Lagerhäuser) geeignet, weil hier die Kaminwirkung besonders hoch ist.
Maschineller Rauchabzug (MRA)
Schema einer maschinellen Entrauchung Quelle: STG-Beikirch Industrieelektronik + Sicherheitstechnik GmbH & Co. KG
Maschineller Rauchhabzug mit RLT-Anlage Quelle: Auszug © Feuertrutz GmbH
Wenn eine natürliche (thermische) Entrauchung nicht möglich ist oder eine gezielte Entrauchung durchgeführt werden soll, dann wird eine maschinelle Entrauchung mit Brandgasventilatoren eingesetzt. Bei den maschinellen Entrauchunssystemen wird eine konstante Luftmenge gewährleistet, was bei den NRA-Anlagen nicht möglich ist, da mit zunehmender Temperatur die angesaugte Luftmenge größer wird.
Die maschinelle Entrauchung funktioniert mit Unterdruck durch Entrauchungsventilatoren an der oberster Stelle der Räume bzw. auf dem Dach. Diese saugen die Brandgase an und durch Zuluftöffnungen im unteren Teil der Räume bzw. eines Gebäudes muss eine entsprechende Luftmenge nachströmen.
Größeren Gebäude werden in verschiedene Brandabschnitte aufgeteilt und mit entsprechenden Meldanlagen und Ventilatoren ausgestattet. Eine MRA kann auch in eine RLT-Anlage eingebunden werden.
Rauchdruckanlagen / Überdruckanlagen (RDA)
Druckventilator Quelle: Alfred Eichelberger GmbH & Co. KG
Druckregelklappe Quelle: Alfred Eichelberger GmbH & Co. KG
Bei dem Rauch-Druck-Abzug (RDA) werden die Brandgase über eine Entrauchungsöffnung an oberster Stelle, z. B. eines innenliegenden Treppenhauses (Nottreppenhaus) oder Flure, nach Außen geblasen. Die Luft wird durch einen Zuluftventilator, der Außenluft ansaugt, in den Raum gedrückt. Dadurch wird gewährleistet, dass kein Brandrauch aus den anliegenden Räumen in den Fluchtweg gelangt. Eine natürliche oder maschinelle Entrauchung würde den Rauch aus den angrenzenden Räumen ansaugen.
Solange alle angrenzenden Türen geschlossen sind, kommt kein Rauch in den Fluchtraum. Wenn sich eine Tür öffnet, dann muss innerhalb kürzester Zeit (1 bis 3 Sekunden) ein
Druckausgleich stattfinden. Dabei sollte die Durchströmung einer geöffneten Tür eine Geschwindigkeit von 0,75 m/s bzw.2 m/s (
Brandbekämpfung über das Treppenhaus) haben. Die erforderliche Geschwindigkeit ist vom Druck und von der
Temperatur des offenen Raumes abhängig.