Das
Kaltdach (
zweischaliges belüftetes Dach) hat einen kleinen
Luftraum zur
Durchlüftung. Es wird hauptsächlich bei einem
Steildach eingebaut. Dabei hat die
Dachfläche eine
Neigung zwischen
5° und
80°. Dächer mit einer Neigung von 5° und 30° müssen mit Blech oder Platten gedeckt und über 30° können Dachziegel verwendet werden. Aber auch
Flachdächer (< 5°) können als Kaltdach ausgeführt werden.
In Häusern mit einem
nicht ausgebauten Dachraum (Dachboden, Speicher) liegt die
Wärmedämmung auf der
Decke des unteren Gechosses. Der
Dachraum ist
unbeheizt und wird von der
Außenluft durchströmt. Die Dacheindeckung wird beidseitig von der
Außenluft umspült. An den
Traufen-,
First- und
Giebelseiten sind
Be- und
Entlüftungsöffnungen mit
Insektenschutzgittern angeordnet, da nur eine ungehinderte Hinterlüftung für einen optimalen
Temperaturausgleich sorgt. Bei ausgebauten Dachräumen wird die
Wärmedämmung im Sparrenbereich angeordnet und ein belüfteter Zwischenraum befindet sich zur Dachdeckung.
Das Vorbild für das
Flachdach ist die Konstruktion an Steildächern. Da sich bei dem
Flachdach Probleme bei der
Querlüftung ergeben können, hat sich diese Konstruktion hier nicht durchgesetzt. Die Voraussetzung ist ein
Lüftungsschlitz an
allen Hausseiten und/oder
Lüftungshauben. Aufgrund des mangelhaften Abtransportes der Feuchtigkeit kann es zu Schäden an der Holzkonstruktion und zur Durchfeuchtung der Dämmschicht kommen. Wichtig ist auch eine
Dampfsperre unterhalb der Wärmedämmung, die fachgerecht angebracht werden muss, damit möglichst wenig Feuchtigkeit aus den Räumen in die Dämmschicht kommen kann.
Folgende
Faktoren sind zu beachten, um die
Konstruktion schadensfrei zu halten:
- Der
Luftraum muss hoch genug dimensioniert werden
- Ausreichend bemessene Zu- und
Abluftöffnungen bzw. umlaufender Lüftungsschlitz
- Hindernisfreier
Luftraum (Überzüge, Wechsel)
- Günstige Grundrissformen oder Gebäudequerschnitte (Verhältnis Innenecken zu Außenecken)
- Windexponierte Lage des Hauses
Wenn ein belüftetes Flachdach in Holzbauweise mit Zwischensparrendämmung sanierungsbedürftig ist, weil der Wärmeschutz mangelhaft und/oder die Dachhaut undicht ist, dann kann das Kaltdach zum Warmdach werden. Dies kann der Fall sein, wenn die Luftdichtheit zur Raumseite schadhaft ist, dann genügt es nicht, nur den Balkenzwischenraum mit Dämmstoff auszufüllen. Eine zusätzliche, vollflächig verlegte PU-Dämmung auf der Holzschalung ist eine wirtschaftliche Lösung und hat Vorteile, weil die Dämmleistung, ohne Wärmebrücken verbessert wird, Installationen im Hohlraum nicht verändert werden müssen, die vorhandene Dämmung zwischen den Dachbalken vorhanden bleiben kann und das Hausinnere während der Dachsanierung durch Witterung und Schmutz kaum beeinträchtigt wird.
Wichtig ist eine Dampfsperre unterhalb der PU-Dämmung, die die erforderliche Luft- und Dampfdichtheit herstellt. Die Dachabdichtung befindet sich oberhalb der PU-Dämmung. Die Hinterlüftungsöffnungen oberhalb der vorhandenen Zwischensparrendämmung sind dauerhaft wind- bzw. luftdicht zu verschließen. So liegt die Konstruktion des Flachdaches im warmen Bereich und aus dem Kaltdach wird nach der Sanierung ein Warmdach.