Das einfache graue HT-Rohr (Hochtemperaturrohr) besteht aus PP (Polypropylen). Dieses Rohr wird im Gebäude bis zur Bodenplatte bzw. Außenwand als Sammel- und Fallleitungen in Schwerkraftentwässerungsanlagen (Schmutzwasserleitung, Regenwasserleitung, Lüftungsleitung) eingesetzt. Die Rohre, Formstücke und Dichtelemente sind bis 90 °C (kurzzeitig bis 95 °C [110 °C]) und zur Ableitung chemisch aggressiver Abwässer mit einem pH-Wert von 2 (sauer) bis 12 (basisch) einsetzbar. Das Brandverhalten wird je nach Hersteller mit dauerhaft schwerentflammbar (B1) bzw. B2 (normal entflammbar) nach DIN 4102. Die Rohrverbindungen sind bis zu einem inneren Wasserüberdruck von 0,5 bar (5 m Wassersäule) dicht.
Die HT-Rohre sind in Nennweiten von DN 32 bis DN 160 und in Längen zwischen 150 und 5000 mm lieferbar. Dieser Kunststoff kann nicht geklebt werden, mit speziellen Geräten ist er aber schweißbar.
Wird ein höherer Schallschutz gefordert, dann kann das weiße AS-Rohr, das SiTech-Rohr, das schwarze PE-Rohr oder das rotbraune SML-Rohr (Super-Metallit-Rohr) eingesetzt werden.
Im rauen
Baustellenbetrieb bietet sich die
Muffentechnik an. Dabei werden die
Rohre durch ineinander schieben verbunden. Die
Abdichtung erfolgt über einen
Gummiring. Um diese
Rohre leichter zusammenfügen zu können, wird
Gleitmittel oder übliches Haushaltsspülmitteln verwendet. Abgesägte
Rohre müssen vorher mit einer Feile oder etwas Schmirgelpapier
entgratet werden, damit sie sich leichter ineinander schieben lassen. Beim Verbinden sollten die
Rohre bis zum Anschlag ineinander geschoben und dann wieder, je nach der
Temperatur des
Abwassers, ca. 1 bis 1,5 cm auseinander gezogen werden, um die
thermische Längenänderungen (Längenausdehnungskoeffizient 0,12 mm/mK) aufnehmen zu können. Bei längeren Rohrlängen (über 2 m) bieten sich der Einsatz von speziellen
Dehnungsausgleicher an.