Ein Geruchsverschluss (
Siphon) mit Sperrwasser gefüllt, ist der beste Schutz gegen austretende
Kanalgase*. Dabei ist die
Mindest-Sperrwasserhöhe die Vorraussetzung zur Vermeidung von
Geruchsbelästigungen in Gebäuden.
Die
Sperrwasserhöhe ist die Höhe der
Wassersäule, die das Austreten von
Kanalgasen verhindert. In Gebäuden sollten Abläufe mit
Geruchsverschluss eine Sperrwasserhöhe von
mindestens 50 mm haben.
Ist in
Außenbereichen kann auf
Geruchsverschlüsse verzichtet werden, wenn
Geruchsbelästigung durch aufsteigende
Kanalgase nicht störend ist. Aber bei Regenrohren oder bei Balkonabläufen, die vor
Fenstern enden bzw. angeordnet sind, ist der Einbau von
Geruchsperren trotzdem sinnvoll.
Bei Altbausanierungen kann es wegen der niedrigen Fußbodenaufbauhöhen bei Badabläufen mit einer niedrigeren Sperrwasserhöhe zu Problemen kommen. Hier sind evtl. andere Maßnahmen zu planen oder auf einen derartigen Ablauf muss verzichtet werden.
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Kanalgase sind übelriechende
Ausdünstungen aus
Abwasserkanälen, die über die
Entlüftung der
Abwasserinstallation abgeführt werden müssen. Die Gase entstehen aus den Abwässern, Exkrementen und Küchenabfällen, die sich in den
Rohren ablagern. Normale Ausdünstungen sind
nicht schädlich. Erst wenn Abfallstoffe durch Stagnation in den Leitungen verfaulen, entstehen
gesundheitsschädliche Gase (z. B. Schwefelwasserstoff,
Kohlensäure,
Ammoniak).
Damit diese
Gase nicht in die
Räume eines Gebäudes gelangen, sind
alle Sanitärgegenstände mit einem
Geruchsverschluss (Siphon) anzuschließen. Außerdem sind die Gase einer
Abwasserinstallation durch die
Entlüftung über das
Dach abzuführen.
In
Bereichen (z. B. Dusch- oder
Badewanne über oder Bodenabläufe in
Fußbodenheizungen), in denen das
Sperrwasser schnell austrocknet. muss eine
Ausgasung der
Kanalgase verhindert werden. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Die
einfachste Lösung ist ein regelmäßiges
manuelles Nachfüllen mit
Wasser. Außerdem gibt es
Trocken-Geruchsverschlüsse (Siphon), die
ohne Sperrwasser auskommen.
In
Geruchsverschlüssen (Siphon), die
selten oder eine
längere Zeit nicht benutzt werden, kann man das Sperrwasser auch mit einem
Ölfilm versehen. Hier
mischt man
Wasser z. B. mit
Glycerin (
Speiseöl ist
nicht geeignet, da es mit der Zeit ranzig wird. Das
Öl [also z. B. Glycerin] muss
biologisch abbaubar sein) in einem
Behälter an und füllt dieses Gemisch
sofort in den
Siphon. Im Siphon
trennt sich die
Mischung wieder, das Öl steigt nach oben und
schließt beide Schenkel des Siphons
luftdicht ab. Das
Wasser kann
nicht mehr verdunsten. Natürlich muss dieser Vorgang
nach einer Benutzung wieder
neu aufgefüllt werden.
Die
Sperrflüssigkeit, die in
Urinalen verwendet werden, sind nicht geeignet, weil sie nur bei
Urin funktioniert.