Rasenheizungen werden hauptsächlich in
Sportstadien eingebaut, um die
Rasenflächen eis- und schneefrei zu halten. Schon in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden in den ersten Stadien Rasenheizungen eingebaut. Inzwischen müssen die
Fußballstadien der 1. und 2. Liga mit einer Rasenheizung ausgestattet werden.
Bei der
Nachrüstung einer Rasenheizung werden die
Rohre mit
speziellen Geräten, wie sie bei dem Einziehen der Dränrohre in Ackerland in Nassgebieten benutzt werden, in die Rasendecke
eingezogen. Dies ist jadoch nur möglich, wenn das später
abtauende Wasser von der Spielfläche
abgeführt werden kann. Wenn die Rasenfläche keine Dränage bzw. ausreichendes Gefälle (zwischen 0,5 % und 1 %) hat, muss vorher eine Sanierung des Platzes stattfinden. Außerdem müssen die
Rohre ausreichend tief eingebettet werden, damit sie bei der Rasenpflege (Bodenlockerung) und Spielfeldmarkierung nicht beschädigt werden. Damit die Gefahr eines „Verbrennens” der Rasenwurzel vermieden wird, dürfen die Rohrleitungen nicht zu dicht an der Oberfläche verlegt sein, da die Anlagen mit
Temperaturen bis zu 40 °C gefahren werden.
Die Probleme, die bei einer Nachrüstung einer Rasenheizung bestehen, sollten bei einem
Neubau ausgeschlossen werden. Hier sollten die
Landschaftsarchitekten und
Heizungs-Fachplaner schon bei der Planung
zusammenarbeiten. Gefordert wird eine
strapazierfähige und
pflegeleichte Rasendecke und ein
energiesparender Betrieb der Anlage.
Bei der
Anordnung der
Rohrleitungen wird zwischen
zwei Varianten unterschieden. Bei der
thermisch günstigen Variante werden die
Rohrleitungen (Heizregister) im
Mutterboden verlegt, da dieser eine
gute Wärmeleitfähigkeit hat.
Ungünstiger ist das Verlegen der
Rohrleitungen in der
Dränageschicht.
Der Aufbau einer Rasenheizung sollte so geplant werden, dass eine
gute Wärmeleitung von dem
Heizregister bis zur
Oberfläche vorhanden ist, denn nur dadurch können niedrige
Systemtemperaturen und ein schnelles Aufheizen gewährleistet werden. Außerdem sollte die Rohrüberdeckung so gering wie möglich sein. Unter dem Heizregister sollten möglichst
wärmedämmende Schichten angeordnet werden, damit der
Wärmetransport in
grundwasserdurchsetzte Erdreich vermindert wird.
Bei der
Planung einer Rasenheizung ist besonders auf die
regionalen Gegebenheiten vor Ort geachtet werden. So hat z. B. das
Wetter, die
Verschattung und
Windanfälligkeit des Rasens einen großen Einfluss auf die Auslegung der Heizkreise.
Eine Rasenheizung sollte
nicht für
extrem niedrige Außentemperaturen ausgelegt werden, da starke Schneefälle selten bei tiefen
Temperaturen (erheblich unter 0 °C) auftreten.
In jedem Fall sollte eine
gute Wärmeleitung von der Ebene der Rohrregister bis zur Oberfläche vorhanden sein. Dann gelten folgende
wärmetechnische Parameter der Schnee- und Eisfreihaltung von Rasenflächen:
Stationäre Aufheizleistung
etwa 150 W/m2
Dynamische Aufheizleistung
bis etwa 250 W/m2
Vor- und Rücklauftemperatur
etwa 40 °C / 30 °C
Damit an der
Oberfläche keine zu große
Temperaturwelligkeit auftritt, sollten die Rohrleitungen mit einem
Verlegeabstand < 30 cm und eine
Tiefe zwischen
25 bis 30 cm verlegt werden. Bei größerenen Abständen besteht die Gefahr der Teilvereisung an der Oberfläche zwischen den
Rohren.
Die
Regelung der
Eis- und Schneefreihaltung für
Rasenflächen muss besonders sorgfältig ausgewählt werden. Das
Ein- und
Ausschalten und die richtige Wahl der
Systemtemperaturen der Anlage muss genau eingehalten werden.
Die
Systemtemperaturen sind das kleinere Problem, weil sie in
Abhängigkeit zur
Außentemperatur werden. geregelt, Dabei ist nur die maximale
Temperatur an der
Grasnarbe zu begrenzen, damit es nicht zur
Überhitzung der
Rasenwurzel kommt. Hierzu werden ein Fühler ca. 3 bis 5 cm unter der Grasnarbe und ein weiterer Fühler ca. 25 cm tief im Erdreich als
Wurzelfühler vorgesehen. Natürlich sind bei großen Flächen (z. B. Fußballstadien) mehrere Fühlerpaare vorzusehen. Durch diese Anordnung kann die
Einwirkung des Emitters (Teil eines Transistor) auf die
Oberfläche bzw.
Reaktionszeiten festgestellt werden, was für ein
rechtzeitiges Einschalten vor einer anstehenden Nutzung der Rasenfläche von Bedeutung ist. Die gemessenen Parameter können dann adaptiv auf das Regelsystem einwirken.
Ein besonderes
Problem der
Regelung ist das Anzeigen bzw. die Meldung des Auftretens von
Eis- oder
Schneeregen. Hier hat sich das System "
Eis- und Schneemelder" der Firma Tekmar bewährt. Dieses System gibt es in
analoger und
digitaler Ausführung.