Die
DIN EN 14868 -
Korrosionsschutz metallischer Werkstoffe - ist ein Leitfaden für die Ermittlung der
Korrosionswahrscheinlichkeit in geschlossenen
Wasser-Zirkulationssystemen.
Diese Norm ist nach ihrer eigenen Aussage nur ein
Informationsdokument und stellt
keine verbindlichen Regeln für die Verwendung von metallischen Werkstoffen in
Wassersystemen auf. Trotztdem sollte sie
Grundlagen bei der
Planung,
Installation und
Betrieb der entsprechenden Anlagen berücksichtigt werden, um die Wahrscheinlichkeit eines
Korrosionsschadens zu minimieren. Im
Schadensfall wird diese Norm im Vergleich zu anderen getroffenen Maßnahmen mit herangezogen.
Die Norm befasst sich mit den Einflussfaktoren der
Korrosionswahrscheinlichkeit durch
Innenkorrosion metallischer Bauteile (z. B. Kessel, Behälter,
Wärmeaustauscher,
Pumpen,
Rohre, Armaturen) in
Wassersystemen in Gebäuden.
Die Norm
gilt nicht für:
- Heizanlagen in Gebäuden, die direkt an eine Fernwärme-Versorgung angeschlossen sind
- offene Kühlsysteme
- Zirkulationssysteme für erwärmtes Trinkwasser
In der Norm werden folgende
Arten von Korrosionsschäden angesprochen:
- Wanddurchbruch
- Behinderung des Durchflusses (Wärmetauscher, Ventile)
- Verminderung des Wirkungsgrades
- Festsetzen von beweglichen Bauteilen (Pumpen, Ventile)
- Siedegeräusche im Wärmeerzeuger
In Bezug auf den
Sauerstoffeintrag werden
zwei Anlagentypen unterschieden.
Anlagentyp I - Systeme ohne erheblichen Sauerstoffeintrag
Bei diesen Anlagen ist praktisch kein Sauerstoffeintrag während des Betriebes möglich. Der gelöste Sauerstoff, der im Füllwasser vorhanden ist, wird schnell unter Bildung von
Korrosionsprodukten (
Rost, Schlamm) verbraucht. Wobei diese Ablagerung normalerweise nicht schädlich sind. anders sieht es aus, wenn in den Anlagen
Pufferspeicher vorhanden sind. Es handelt sich hauptsächlich um
- Systeme mit geschlossenen Ausdehnungsgefäßen, die fachgerecht geplant, installiert und gewartet sind
- Offene Heizsysteme, die so gebaut sind, dass nur sehr geringe Mengen an Sauerstoff in das System eingetragen werden
Bei diesem Anlagentyp besteht die Möglichkeit, dass sich
Ablagerungen von
Eisen-Korrosionsprodukten auf
Wärmeübertragungsflächen bilden und zu einer Herabsetzung des Wirkungsgrades führen kann. Außerdem kann es unter ungünstigen Bedingungen bei
Messingbauteilen zu Rissbildung durch
Spannungsrisskorrosion kommen.
Anlagentyp II - Systeme mit kontinuierlichem oder intermittierendem Sauerstoffeintrag
Bei diesen Anlagen kann während des Betriebes entweder selten,
regelmäßig oder dauernd Sauerstoff in das System gelangen. Anlagen
dieser Art gibt es viele.
- Offene Systeme, in denen während des Betriebes das zirkuliernde Wasser regelmäßig mit Sauerstoff angereichert wird
- Systeme
mit kontinuierlichem Sauerstoffeintrag durch die Diffusion durch
ungesperrte Kunststoffrohre oder Gummi- bzw. Flexschläuche
- Systeme mit geschlossenen Ausdehnungsgefäßen, bei denen
Unter diesen Umständen kann es in den
Abkühlphasen (z. B.
Nachtabsenkung bzw. -Abschaltung) zu einem
Unterdruck im System kommen. Dadurch kann
Luft (Sauerstoff) an den O-Ringen, Stopfbuchsen oder Dichtungen und an automatischen Be- und Entlüftern
eingesaugt werden.
Besonders bei diesem Anlagentyp ist ein
fachgerechte Behandlung der Anlage notwendig.