Gase in Heizungs- oder Kühlsystemen können unangenehme Folgen haben. Diese reichen von ärgerlichen
Geräuschen über
Funktionsstörungen bis zur
Zerstörung von Anlagenteilen durch
Korrosion. Jede Anlage enthält am Anfang
Luft (
Gase) durch die
Füllflüssigkeit (
Heizungswasser, Kühlwasser [
Wasser-Frostschutz-Gemisch]). Der grösste Teil davon wird durch
thermische Entgasung eliminiert und muss an geeigneten Stellen durch
Entlüftungsventile entfernt werden. Abhängig vom
Druck und der
Temperatur wird immer eine bestimmte
Gasmenge weiter vorhanden sein. Entscheidend ist, den Nachschub von
Luft bzw. Gasen in die Flüssigkeit zu minimieren. Es gibt
keine 100%-dichte Anlagen bzw.
geschlossene Systeme, da es immer
Schwachstellen (z. B. Kunststoffteile, O-Ringe, offene Be-und Entlüfter) gibt, die
Luft bzw. Gase eintragen..
Deshalb ist es wichtig, darauf zu achten
- dass regelmässig mit aufbereitetem Wasser nachgefüllt wird
- dass eine thermische Entgasung stattfindet (Kühlanlagen)
- dass nicht infolge mangelhafter Druckhaltung Luft angesaugt wird
- dass keine Bakterien im Füllwasser sind bzw. sich in der Anlage bilden, über sulfatreduzierende Bakterien Schwefelwasserstoff entstehen kann.
Der britische Physiker William Henry brachte schon im 18. Jahrhundert den Beweis für den Zusammenhang von Druck, Temperatur und der Menge der gelösten Gase.
Das Henry-Gesetz beschreibt das Löslichkeitsverhalten von (flüchtigen) Substanzen in einer Flüssigkeit. Danach ist die Konzentration eines Gases in einer Flüssigkeit direkt proportional zum Partialdruck des entsprechenden Gases über der Flüssigkeit ist. Die Proportionalität wird durch die Henry-Konstante ausgedrückt.
Strenggenommen ist das Henry Gesetz nur für kleine und mäßige Drücke bis ungefähr 5 bar anwendbar. Auch ist es nur bei verdünnten Lösungen (bei niedrigen Partialdrücken) gültig. Zudem darf das gelöste Teilchen nicht mit dem Lösungsmittel reagieren (z. B Kohlenstoffdioxid, welches zu Kohlensäure reagiert und dem Gleichgewicht entzogen wird).
Einfacher gesagt > Je geringer der Druck oder je höher die Temperatur, umso kleiner ist die gelöste Gasmenge in der Flüssigkeit.
Da also der Eintrag von Gasen nicht verhindert werden kann, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die eingetragenen Gase immer wieder aus den Systemen zu entfernen, um einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten und eine Korrosion zu minimieren. Die einfachste Lösung ist der Einbau von Lufttöpfen oder Luftabscheidern, die aber nur einen Teil der Gase entfernen können. Wenn eine bessere Entgasung gefordert wird (z. B. in Großanlagen), dann wird der Einsatz von Entgasungsgeräten (Vakuumgeräte) notwendig, die ständig Gase ableiten.
Folgende
Ursachen können für
Gaseinträge oder
Gasbildung führen