Bei jeder Installation, ob im Heizungs-, Lüftungs- oder Sanitärbereich kommen
Rohrschellen zum Einsatz. Auch die Ausdehnung der
Rohre muss bei der Auswahl der richtigen Rohrbefestigungen beachtet werden.
Um die richtige Rohrschelle zu planen oder zu verbauen, ist unbedingt zu beachten, ob eine
dynamische Belastbarkeit (Ausdehnung) erforderlich ist, denn dynamische Belastungen führen bei Rohrschellen häufig zu Problemen. Dies hat zwei Hauptursachen.
1. Die meisten Standardrohrschellen sind nicht für dynamische Dauerbelastung ausgelegt.
2. Rohrschellen werden teilweise unüberlegt in dynamischen Einsatzbereichen montiert, so z. B. direkt an Kompensatoren oder Pumpen, ohne dass dies beim Einbau entsprechend berücksichtigt wird.
Gleitrohrschellen sind für kurze Ausdehnungsstrecken einsetzbar. Die Gleitfähigkeit wird durch ein Blockieren des Schellenverschlusses (teilweise entnehmbar) erreicht, so dass die Klemmkraft der Schelle das Rohr nicht am Gleiten hindert. Es gibt auch speziell beschichtete Dämmeinlagen, die einen besonders geringen Reibungskoeffizient aufweisen und so ein besonders leichtes Gleiten des
Rohres ermöglichen. Für längere Ausdehnungsstrecken sind Führungslager, Rollen- und Schiebgleiter eine bessere Lösung als Gleitrohrschellen.
Bei der
thermischen Belastbarkeit (
Temperaturen) ist die Eignung für niedrige, mittlere und hohe
Temperaturen zu beachten. Die
Temperaturbeständigkeit einer Metallrohrschelle wird im mittleren
Temperaturbereich weitgehend durch ihre Dämmeinlage bestimmt. Dämmeinlagen aus TPE sind für den
Kaltwasserbereich, solche aus EPDM/SBR für den Warmwasser- und Heizungsbereich bis maximal 110 ° C und solche aus Silikon für den Heißeinsatz bis ca. 200° C geeignet.
Bei sehr niedrigen
Temperaturen sollten sogenannte
Kälteschellen zum Einsatz kommen. Diese gibt es in Ausführungen für Leitungen der
Kältetechnik bei Einsatztemperaturen von -80°C und niedriger. Zentrale Produkteigenschaft ist neben der mechanischen Belastbarkeit ein möglichst geringer
Wärmetransport über die Schelle zum Rohr.
Für den sehr hohen
Temperatureinsatz gibt es
Dämmeinlagen für Rohrschellen aus Glasfaser, die bis 1100°C einsetzbar sind.
Anderen
Auswahlktiterien sind
Korrosionsschutz ist meistens nur für
Außenanwendungen oder in
Feuchträumen notwendig. Hier verwendet man dann
Edelstahlschellen.
Montage
Eine Rohrbefestigung muss für die jeweilige Montageart geeignet sein. Mehrpunktbefestigungen werden nur in größeren Lastbereichen bei größeren Rohrdurchmessern eingesetzt. Einpunktbefestigungen werden für kleine
Rohre eingesetzt. Heutzutage kommen Rohrschellen mit einem Stufengewinde-Anschlusskopf mit M8/M10-Gewinde verwendet.
Der Abstand der
Befestigungen ist von der Rohrart und Rohrstärke abhänig. Im öffentlichen oder halböffentlichen Bereich ist Vandalensicherheit ein wichtiges Thema und da ist eine Standardrohrschelle ist nicht als vandalensicher einzustufen.
Handhabung
Eine wichtige Anforderung ist ein gutes Handling der Rohrschellen, damit die Montage schnell, sicher und einfach möglich ist. Auch sollen sie keine scharfen Kanten aufweisen. Wichtig ist auch, dass die Schelle über dem Rohr drehbar ist. Die klassische Baustellenpraxis sieht oft so aus, dass die Schelle über dem bereits montierten Rohr gedreht wird, um ihre Montagehöhe anzupassen. Eine bessere Lösung bieten spezielle Abhängesysteme, welche eine Längenanpassung der Rohrschellenbefestigung (Gewindestange) ohne Lösen der Schelle ermöglichen.
Wenn die beschriebenen Grundlagen nicht beachtet werden, dann sind
Geräuschentstehungen und
Geräuschübertragungen (Knack- oder Scheuergeräusche, Brummen) vorprogrammiert.
Da Rohraufhängungen eine Schwachstelle bei Dämmarbeiten sind, sollte die Rohrleitung an dieser Stelle thermisch von der Rohraufhängung entkoppelt werden, damit es keine Wärmebrücken und sich kein Tauwasser bilden kann.
Ältere Rohrbefestigungen hatten eine PUR-Schaum-Einlage.
Heute sind z.B. die Kälterohrschellen von Müpro mit einem druckfesten PET-Tragelement und einer Ummantelung aus synthetischem Kautschuk, einem besonders hohen Wasserdampfdiffusionswiderstand und einer niedrige Wärmeleitfähigkeit ausgestattet.
Die Armafix Rohrträger haben einen umweltfreundlichen, leichtgewichtigen PET-Kern. Dadurch werden die guten Dämmeigenschaften von Schäumen auf Basis von Polyethylenterephthalat (PET) genutzt. PET besitzt eine geschlossenzellige Struktur und eine vergleichsweise niedrige Wärmeleitfähigkeit (λ23°C ≤ 0,034 W/mK). Mit einer Dichte von 100 kg/m³ sind PET-Segmente leichtgewichtiger als PUR-Kerne (140 - 145 Kg/m³) und gleichzeitig verfügt PET über eine höhere Druckfestigkeit als PUR und ist alterungsbeständig. Der neue PET-Kern wird zu 100 % aus dem Recyclat von PET-Flaschen hergestellt.