Ein
Geräusch kann zum
Lärm werden. Dann ist es
unerwünschter Schall, der physisch, psychisch, sozial oder ökonomisch beeinträchtigtigen kann. Lärm führt nicht unbedingt zu Belastungen der natürlichen Umwelt, die unmittlebar auf den Menschen einwirken, sondern die
Lebensqualität des Menschen kann
gemindert werden. Lärm kann als störend oder erheblich belästigend empfunden, wenn man mit den
Geräuschen nicht einverstanden ist bzw. sie nicht hinnehmen will.
Durch
Umfragen stellte sich heraus, dass
Störungen durch Lärm
am häufigsten im
Außenbereich auftreten, also z. B. auf dem Balkon, der
Terrasse und im Garten der Befragten. An
zweiter Stelle stehen Störungen der Ruhe und Kommunikation im
Innenbereich, danach wurden Schlafstörungen angegeben. Personen mit starker Lärmbelastung sind meistens mit ihrer Wohnsituation unzufrieden. Aber die, die mit ihrer Wohnsituation zufriedenen sind, fühlen sich meistens nicht so stark durch Lärm gestört.
Der
Schall besteht aus
Druckwellen.
Luftschall sind
Druckschwankungen, die sich als
Wellenbewegungen in der Luft bewegen. In einem festen Gegenstand nennt man soetwas
Körperschall. Der
Schalldruckpegel (
Schallpegel) wird mit der Maßeinheit Dezibel (dB) angegeben. Die
Frequenz beschreibt die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde und wird in Hertz (Hz) angegeben.
Der
Schalldruckpegel gibt die Stärke einer
Geräusches an, wie er auf die Umgebung wirkt. Der
Schallleistungspegel gibt dagegen die Stärke einer
Geräuschquelle an. So würde zum Beispiel ein (zu lauter) Gerät mit einer
Schalleistung von 100 dB(A) in fünf Meter Abstand einen
Schall(druck)-pegel von ca. 75 dB(A) erzeugen, in 100 Metern Abstand wären es noch rund 45 dB(A).
Schallwellen breiten sich in
Luft bei 20 °C mit einer Geschwindigkeit von rund 340 Meter pro Sekunde (
Schallgeschwindigkeit) aus. Das gilt für alle Frequenzen und hat die Folge, dass die Wellenlänge eines hohen Tons kleiner ist als die eines tiefen. Der auch als Kammerton bezeichnete Normstimmton a
1 (440 Hz) hat z. B. in
Luft von 20 °C eine Wellenlänge von rund 78 cm.
Für die
Beugung des
Schalls an Hindernissen ist die Wellenlänge von Beutung.
Schall kleiner Wellenlänge kann durch Hindernisse gut abgeschirmt werden, da sich dahinter ein Schattenbereich ausbildet. Bei großen Wellenlängen ist keine scharfe Abgrenzung des Schattens mehr gegeben, denn der
Schall wird zu einem Teil um das Hindernis herum gebeugt. Für die
Schallausbreitung spielt das
Frequenzspektrum eine wesentliche Rolle; so lässt sich ein
tieffrequenter Schall nicht so gut bis überhaupt nicht abschirmen wie
höherfrequenter Schall.
Was als Lärm empfunden wird, hängt nicht nur von der Lautstärke ab. Während z. B. laute Musik als angenehm empfunden wird, kann ein leise tropfender Wasserhahn stören. Ob ein Geräusch laut ist hängt von dem jeweiligen Empfinden des Hörers ab. Gefährlich wird "Lärm" erst, wenn die Geräusche wiederholt oder langfristig nerven oder plötzlich mit hoher Intensität auftreten. Besonders problematisch wird es, wenn es sich um Schallwellen (Infraschall) handelt, die nicht hörbar, sondern nur wahrnehmbar sind.
Gefährlich wird "Lärm" erst, wenn die Geräusche wiederholt oder langfristig nerven oder plötzlich mit hoher Intensität auftreten.
Tieffrequente Geräuschemissionen (Frequenzbereich von 60 Hz bis 100 Hz) führen zunehmend zu
Nachbarschaftsstreitigkeiten, die vielfach zu
Beschwerden und
Klagen führen.
Geräusche im Frequenzbereich von 20 Hz bis ca. 60 Hz sind bei einem entsprechenden Pegel hörbar, aber die Tonhöhenempfindung nur sehr schwach. Es sind nur Schwebungen wahrzunehmen. Hier klagen die Betroffenen oft über ein im Kopf auftretendes Dröhn-, Schwingungs- oder Druckgefühl. Die Geräusche sind nur bedingt von der Lautstärke abhängig und sind auch bei 0 Dezibel (dB) vorhanden. Sie sind auf Dauer unerträglich beurteilt und sind starke Belästigungen.
Störschall (Störquellen) im Frequenzbereich unter 16 Hz bis 20 Hz (Infraschall) kann der Mensch kaum ohne Hilfsmittel hören, er ist aber bei hohen Schalldrücken wahrnehmbar. Die Hörschwelle wurde bis zu ca. 1 Hz gemessen. Der Schalldruckpegel hat 0 Dezibel (dB). Diese überschwelligen Immissionen werden überwiegend als Pulsationen und Vibrationen wahrgenommen.
Der Infraschall wird von den Betroffenen als Ohrendruck gespürt und sie klagen vielfach über Unsicherheits- und Angstgefühle. Außerdem wurde eine Herabsetzung der Atemfrequenz festgestellt. Sichtbare und hörbare Belästigungen können z. b. ein Rütteln von Fenstern und Türen oder Gläserklirren, sowie spürbare Vibrationen von Gebäudeteilen und Gegenständen sein.
Geräusche bei tiefen Frequenzen (ein Ton von 20 Hz hat in der Luft eine Wellenlänge von 17 m, ein Ton von 50 Hz hat eine Wellenlänge von 6,80 m, ein Ton von 100 Hz hat eine Wellenlänge von 3,40 m) können sich über große Entfernungen kilometerweit nahezu ungehindert ausbreiten.
Die Ursache geht hauptsächlich u. a. von Blockheizkraftwerken (BHKW), Windkraftanlagen, Wasserkraftanlagen und LKW-Verkehr (Dieselmotoren) aus. Aber auch Brenner in Verbindung mit Heizungsanlagen, große Lüftungsanlagen und Luft-Wärmepumpen (Kompressor, Ventilator) erzeugen Infraschall.
Das Problem bei diesem Geräusch ist, dass der Schall nicht hörbar, sondern nur wahrnehmbar ist und nicht unbedingt direkt von der Entstehungsstelle ausgehen muss, sondern erst im Wahrnehmungsbereich des Beschwerdeführers entsteht (ein Rütteln von Fenstern und Türen oder Gläserklirren, sowie spürbare Vibrationen von Gebäudeteilen und Gegenständen).
Das Problem für die vom Störschall Betroffenen ist, dass in vielen Fällen eine Ortung der Schallquelle, bzw. die Feststellung der Richtung aus der der Schall einfällt, nicht möglich ist. In vielen Fällen werden die Betroffenen als "Spinner" hingestellt, weil in Wohn- und Arbeitsräumen normaler Größe durch die Schallwellen tieffrequente Eigenresonanzen angeregt werden. Es baut sich ein "Stehwellenfeld" auf, indem sich durch Wandreflexion hin- und zurücklaufende Wellen überlagern und gegenseitig verstärken oder ganz bzw. teilweise aufheben. Dies führt zu sehr starken Schalldruckpegelanhebungen an bestimmten Stellen des Raumes. Es kommt zu einer starken Orts-, Frequenz- und Zeitabhängigkeit des Schallfeldes. Üblicherweise sind dabei die Schallpegel vor Wänden und in Raumecken besonders laut. quelle: UBA
Abhilfe kann die sog.
Anti- bzw.
Gegenschall-Technik schaffen.