In Bereichen mit Bade- und Duscheinrichtungen ist aufgrund der Verringerung des elektrischen Widerstandes des menschlichen Körpers und seiner Verbindung mit Erdpotenzial mit erhöhter Wahrscheinlichkeit mit dem Auftreten eines gefährlichen Körperstroms zu rechnen. DIN VDE 0100-701 (Stand 2008-10) teilt Räume mit Bad- und Duschwanne nach dem Grad der Gefährdung in drei Bereiche (0 - 2) ein und stellt differenzierte Anforderungen hinsichtlich der Auswahl und Errichtung der ortsfesten elektrischen Anlagen. Die Bereiche beziehen sich lediglich auf den Raum mit Bade- und Duschwanne und enden an der Durchgangsöffnung.
- Im Schutzbereich 0 - 2 sind Schalter, Steckdosen und Spiegelschränke mit integrierter Steckdose untersagt.
- Außerhalb des Schutzbereiches 0 - 2 sind Steckdosen zulässig, wenn entsprechende Schutzleitungssysteme verwendet werden; z. B. Sicherung der Steckdose über einen Fehlerstromschalter (FI-Schutzschalter - RCD) nach DIN 57664 / VDE 0664 mit einem Bemessungsdifferenzstrom = 30 mA. Die bauseitige Elektroinstallation darf nur von autorisierten Fachleuten ausgeführt werden.
Ist der Elektroanschluss nur innerhalb des Schutzbereiches 2 möglich, kann die Elektroversorgung eines
Dusch-WC direkt über eine Verbindungs- und Anschlussdose
IPX4 als fester Anschluss erfolgen. Darüber hinaus sind diese Räume mit einem
FI-Schutzschalter - RCD = 30 mA entsprechend den
Vorschriften abzusichern.
In Bädern müssen die
Schutzbereiche berücksichtigt werden. Es handelt sich um
Spritzwasser belastete Zonen. Hier dürfen keine Leitungen in oder unter Putz verlegt werden.
Ausnahme: Leitungen, die zu fest an den Wänden installierten Verbrauchern führen, z. B. einem Durchlauferwärmer. Dann müssen aber sie senkrecht hinter dem Verbraucher verlaufen und mindestens 6 cm tief liegen.
In
Altbauten kann man sich nicht darauf verlassen, dass die
Unter-Putz-Leitungen diesen
Vorgaben folgen. In jedem Fall sollten deshalb
vorab mit einem
Leitungssuchgerät der
Leitungsverlauf ermittelt werden. Diese
Kontrolle empfiehlt sich übrigens
grundsätzlich vor jedem Bohren und Nageln.
Größere Installationen sollte man stets unter der
Beaufsichtigung eines
konzessionierten Elektrikers ausführen oder besser gleich von diesem durchführen lassen, da er anschließend sowieso die
Anlage auch
abnehmen muss. Hier
überschätzen sich viele
Bauherren und Heimwerker.
Erweiterungen und
Erneuerungen in Altbauten sollten immer von einem
konzessionierten Elektriker ausgeführt werden. Hier hat man es oft mit
abenteuerlichen Leitungsführungen und
mangelhaften Absicherungen zu tun. Natürlich wäre auch eine Arbeitsteilung möglich. Der
Bauherr erstellt die Schlitze und verlegt die Leitungen nach seinen Plänen und der Fachmann schließt sie an.
Vorschrften für Elektroinstallationen im Badezimmer sind sehr streng zu beachten!
Ein Leben ohne elektrischen Strom ist in der heutigen Zeit unvorstellbar. Morgens nach dem Aufstehen und abends bevor man in das Bett geht, betätigt man den Lichtschalter. Zwischen dieser Zeit benutzt man irgendein elektrisches Gerät. Auch im Bad ist der elektrische Strom nicht wegzudenken. Hier wird gefönt, rasiert, Radio gehört und vieles mehr. Decken- oder Wandleuchten rücken das moderne Bad ins "richtige Licht" im Bad. Was aber oft, gerade bei der Leuchteninstallation in Selbsthilfe, nicht beachtet wird: Alle Leuchten in unmittelbarer Nähe von Dusche und Wanne müssen für den Einsatz in Feuchträumen zugelassen sein. Schutzmaßnahmen im Bad sind in einer Norm (
DIN 57100/VDE 100 Teil 701) festgelegt.
Es gibt drei Schutzbereiche:
Bereich 0:
Dieser Bereich ist definiert als Inneres der Bade- oder
Duschwanne. Bei Duschen ohne Wanne ist es die nasse Bodenfläche bis in eine Höhe von 5 cm über dem
Bodenbelag. In diesem Bereich dürfen nur Betriebsmittel, also alle elektrischen Verbraucher, mit einer Schutzart von mindestens IPX7 betrieben werden. Diese müssen festinstalliert sein, eine Zulassung für diesen Bereich vom Hersteller ufweisen und mit einer Betriebsspannung von höchstens 12 Volt Wechselspannung oder 30 Volt Gleichspannung betrieben werden. Der versorgende Trafo muss allerdings außerhalb der Schutzbereiche 0 und 1 liegen.
Bereich 1:
Dieser Schutzbereich erstreckt sich senkrecht über und unterhalb des Bereichs 0 vom Fertigfußoden bis auf eine Höhe von mindestens 2,25 m. Gibt es eine Dusche, gilt ein Radius von 120 Zentimetern rund um den Brausekopf in seiner Halterung. Es sind nur elektrische Verbrauchsmittel erlaubt, wenn es sich um
Wassererwärmer, Whirlpool- und
Abwasserpumpen oder
Abluftgeräte handelt. Andere Verbrauchsmittel, Installationsgeräte oder Leuchten dürfen nur dann installiert werden, wenn deren Betriebsspannung nicht mehr als 26 Volt Wechselspannung oder 60 Volt Gleichspannung beträgt. Auch hier gilt eine erhöhte Schutzart von mindestens IPX4 der Verbraucher. Die Stromquellen zur Versorgung dieser Geräte und Leuchten müssen unbedingt außerhalb der Schutzbereiche 0 und 1 liegen.
Bereich 2:
Dieser Bereich erstreckt sich auf Fläbrchen mit einer Tiefe von 60 cm vor der
Badewanne oder
Duschwanne mit einer Höhe über dem Fertigfußboden von 2,25 m. Bei ebenerdigen Duschen mit dem auf 120 cm vergrößerten Bereich 1 entfällt der Bereich 2 (siehe Zeichnung). Im Bereich 2 gelten die Forderungen wie in Schutzbereich 1. Hier können zusätzlich Waschmaschine oder Trockner mit Spritzwasserschutz aufgestellt werden. Die Installation von Leuchten mit der Schutzart IPX4 oder höher ist in diesem Bereich zulässig. Beim Einsatz von Massagedüsen in der Dusche ist eine Schutzart von mindestens IPX5 (Schutz gegen Strahlwasser) erforderlich.
In allen Schutzbereichen ist die Montage von Schaltern und Steckdosen nicht erlaubt . Ummantelte Leitungen dürfen im Badezimmer auf oder unter Putz verlegt werden, Stegleitungen nur unter Putz in einer Tiefe von mindestens sechs Zentimetern. Steckdosen, auch wenn sie in die Leuchte eingebaut sind, und Schalter sind in den Bereichen 0, 1 und 2 nicht zugelassen. In Leuchten eingebaute Schalter sind dagegen erlaubt, dürfen jedoch die Schutzart nicht herabsetzten. Stromkreisleitungen für die Beleuchtung können nur im Bereich 2 und im verbleibenden Raum verlegt werden.
Sind die Maße der fest angebrachten Abtrennungen kleiner als die Maße der jeweiligen Bereiche, z. B. an einer Duschwand, bei der der vergrößerte Bereich 1 von 120 cm nicht eingehalten werden kann, muss bei den Abtrennungen das Um- und Übergreifen berücksichtig werden.
Kennzeichnung der Geräte für die Schutzbereiche im Bad | IP-
Code | Anforderung | Geeignet
für Bereich | Tropfen-
Kennzeichnung | IPX0 | Ohne Wasserschutz | Außerhalb der Bereiche | Ohne Symbol | IPX1 | Tropfwassergeschützt | Außerhalb der Bereiche | 1 | IPX2 | Tropfwassergeschützt | Außerhalb der Bereiche | 1 | IPX3 | Sprühwasser- und Regengeschützt | 1 | 1 | IPX4 | Spritzwassergeschütz | 2 | 2 | IPX5 | Strahlwassergeschützt | 1 und 2 | 3 | IPX6 | Eintauch- u. Flutungsgeschützt, Wasserdicht | 1 und 2 | 1 | IPX7 | Eintauch- u. Flutungsgeschützt, Wasserdicht | 0 | 1 | IPX8 | Untertauchgeschützt,
Druckwasserdicht | 0 | ...bar...m | | |