Eine Split-Klimaanlage besteht in der Regel aus einem Außengerät, das der Außenluft Wärmeenergie entnimmt und diese über Kältemittelleitungen einem Innengerät (Ventilatorkonvektor/Fan Coil, Deckenkassette) oder Wärmetauscher (Wasser [Heizung, Trinkwassererwärmung]) zuführt. Mit dem Innengerät kann die Raumluft gekühlt oder erwärmt werden.
Bei der Erwärmung über einen Wärmetauscher wird das Heizungswasser einer Flächenheizung (Fußboden-, Wand- und/oder Deckenheizung) erwärmt (in eingeschränktem Maße auch abgekühlt) und/oder das Trinkwasser in einem Speicher oder einer Frischwasserstation auf eine gewünschte Temperatur erwärmt.
Statt Splitgeräte werden in der Praxis aber zunehmend Kompaktwärmepumpensysteme eingesetzt, die die Wärmeenergie über Erdkollektoren (Flächen- oder Grabenkollektoren, Wärmekörbe) oder Tiefenbohrungen (Oberflächen- bzw. Grundwasser) gewinnen. Diese Anlagen sind bei niedrigen Außentemperaturen effizienter, weil die Erd- oder Grundwasserwärme eine verhältnismäßig gleichbleibende Temperatur hat. Diese Anlagen sind aber aufgrund der teilweise aufwendigen Technik um ein vielfaches teurer.
Der Begriff “Split” (Monosplit) bezieht sich also auf die Aufteilung von mindestens zwei Anlagenteilen (Duo-Split-Anlage oder einfach nur Splitanlage). Gibt es mehrere Innengeräte, dann nennt man das "Multisplit". Mit einem Split-Klimagerät lässt sich eine dezentrale Einzelraum-Klimaanlage realisieren, mit der also nur jeweils ein Wohnraum oder ein Büro gekühlt oder beheizt wird. Nur begrenzt können durch offene Türen andere Räume mit gekühlt oder beheizt werden.
Im Gegensatz dazu gibt es “Monoblock-Geräte”, bei denen sich die ganze Technik in einem Gehäuse befindet. Dieses Gerät befindet sich im Gebäude bzw. in einem Raum und die Außenluft muss durch die Außenwand zum Gerät geführt und wieder abgegeben werden.
Warum wird die Split-Technik eingesetzt?
Weil .....
• ..... durch die Verwendung von Standardbauteilen der Kältetechnik die Anschaffungskosten niedrig sind. Diese werden in großen Stückzahlen hergestellt und sind mit gleicher Leistung günstiger als die Bauteile einer konventionellen Wärmepumpenheizung. In der Regel kostet die Split-Anlage nicht einmal zwei Drittel üblicher Monobloc-Wärmepumpen vergleichbarer Leistung.
• ..... man mit der Split-Wärmepumpe heizen und kühlen kann.
• ..... die Rohrleitungen in das Gebäude nicht gedämmt werden müssen, da die Erzeugung des warmen Wassers erst im Gebäude stattfindet.
• ..... die meisten Split-Wärmepmpen sind mit der Inverter-Technologie ausgestattet. Sie arbeiten modulierend und bezieht durchschnittlich etwa die Hälfte an Watt. Diese Leistung kann dann schon eher durch eine Mini-PV-Anlage und/oder Mikrowindkraftanlage gedeckt werden.
• ..... die Aufstellung platzsparend ist und keine große Wanddurchbrüche notwendig sind.
• ..... die Inneneinheit einen leisen Betrieb gewähleistet.
• ..... mit vorgefüllten Kältemittelleitungen mit Quick Connect-Verbindungen ist die Installation in Eigenleistung möglich. Aber die Anlage sollte immer durch einen Kältetechniker durchgeführt werden.
• ..... bei einer Split-Anlage mit einem Kältemittelinhalt von weniger als 3 kg ist keine jährliche Wartung von einem Kältetechniker notwendig, aber trotzdem sollte eine Wartung durchgeführt werden.
• ..... die Split-Anlagen auch in Bestandsgebäuden eine hohe Effizienz erreichen, bekommen Hausbesitzer attraktive Zuschüsse oder Darlehen mit hohen Tilgungszuschüssen über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).
Der Begriff "Inverter" kommt aus der Elektrotechnik und bedeutet Umrichter oder Wechselrichter. Bei einem Wechselrichter einer Photovoltaikanlage erfolgt ein Wechsel zwischen Wechsel- und Gleichstrom. Bei einer Photovoltaikanlage wird der erzeugte Gleichstrom in im Stromnetz benötigten Wechselstrom umgewandelt. Der Inverter in einer Wärmepumpe wandelt aus dem Netz bezogenen Wechselstrom in Gleichstrom um. Mithilfe eines Umformers wird dann neuer Wechselstrom erzeugt, dessen Frequenz zwischen 30 und 90 Hz schwanken kann. Dadurch besteht die Möglichkeit, die Drehzahl in Abhängigkeit der benötigten Leistung zu ändern und die Wärmepumpe kann stets die Leistung fahren, die die Heizung oder Kühlung benötigt.
Inverter-Wärmepumpen modulieren die Leistung einer Wärmepumpe so, dass diese bei konstanter Temperatur betrieben werden kann. Das verhindert häufiges Ein- und Ausschalten (Takten) und führt zu einer deutlich längeren Lebensdauer der Wärmepumpe.
Die Kombination einer Inverter-Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage ist eine ideale Lösung. Denn sie arbeiten die meiste Zeit des Jahres schonend mit geringer Leistung und ziehen die elektrische Energie gleichmäßig aus dem Netz. Dies führt das zu einer hohen Eigenverbrauchsrate. Dadurch kann ein großer Teil des Engergiebedarfs durch eine PV-Anlage gedeckt werden und nur wenig Strom aus dem Netz bezogen werden muss. Hier reicht oft schon eine Mini-PV-Anlagen oder/und eine Mikrowindkraftanlage aus. Und wenn man sich dann noch eine Sonnenbatterie gönnt, dann wird die Sache noch effizienter (aber auch teurer).
Die Inverter-Technik erlaubt dadurch einen höheren Eigenverbrauch und einen besseren Autarkiegrad.