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Bodenverwölbungen bei Fußbodenheizungen

Autoren
OldBo
27.01.2010

Radtke 07.08.2009
Bisweilen treten an beheizten Konstruktionen Schäden in Form von Rissen und Absenkungen auf, deren Ursachen weder vom Heizungsbauunternehmen noch vom Estrichleger und den übrigen Beteiligten erklärt werden können. Trotz Einhaltung der Einbau- und
Ausführungsvorschriften seitens der Systemanbieter von Fußbodenheizungen, trotz Merkblättern des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes und des Bundesverbandes Flächenheizungen (BVF) mangelt es häufig an der Kenntnis der physikalischen Zusammenhänge. Wer diese Behauptung bestätigt finden will, braucht sich nur bei den beteiligten Gewerken umzuhören und gezielt Fragen zu stellen.

Auch ein Heizungsbauunternehmen sollte über die wichtigsten Zusammenhänge der Fußbodenkonstruktion informiert sein und rechtzeitig aufklärende Hinweise geben können. Allen Beteiligten bliebe viel Ärger erspart und nicht zuletzt der Bauherr wäre zufrieden. Sind erst einmal Schäden aufgetreten, so versucht jeder – aus verständlichen Gründen – für den aufgetretenen Schaden nicht verantwortlich zu sein. Ausstehende Restzahlungen müssen dann oft durch langwierige Prozesse, deren Ausgang von der Überzeugungskraft des Klägers oder Sachverständigen abhängt, eingeklagt werden. Deshalb sollen nachfolgend die am häufigsten auftretenden Mängel beschrieben, die Ursachen aufgezeigt und Lösungen angeboten werden.
Natürliche Absenkungen

Bei Absenkungen hat man zwischen tatsächlichen und scheinbaren Absenkungen zu unterscheiden. Tatsächliche Absenkungen sind darauf zurückzuführen, dass die verwendete Wärmetrittschalldämmung unter der Last der Estrichmasse, bzw. den Verkehrslasten nachgegeben hat. Deshalb ist für den jeweiligen Anwendungsfall, Wohnungsbau oder kommerzielle Nutzung, im Hinblick auf die Dämmstoffauswahl, deutlich zu unterscheiden. Es ist leicht einzusehen, dass für die Fußbodenheizung in einer KFZ-Ausstellungshalle z. B. kein Polystyrol-Hartschaum der Qualität DES verwendet werden kann, wenn dieser ausschließlich für den Wohnungsbau mit Verkehrslasten von 1,5 kN / m2 (150 kp / m2) vorgesehen ist. Hier sind andere Dämmstoffe höherer Dichte, wie Polystyrol- Hartschaum DEO oder Polyurethan-Hartschaum etc. zu verwenden. In den seltensten Fällen sind im Wohnungsbau Absenkungen auf mangelnde Festigkeit der Dämmschicht zurück zuführen.

Die DIN 18560 Teil 2, sowie Merkblätter des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes schreiben seit 1980 für fußbodenbeheizte Konstruktionen im Wohnungsbau vor, dass Dämmstoffe unter den vorgesehenen Belastungen von 1,5 kN / m2 (150 kp / m2) keine größere Einfederung als 5 mm besitzen dürfen. Hierbei ist anzumerken, dass nicht etwa der Boden bei Belastung von 1,5 kN / m2 (150 kp / m2) 5 mm abfedern darf, sondern dass sich die maximale Zusammendrückbarkeit aus einem besonderen werkseitigen Prüfverfahren ergibt. So besitzt z. B. Polystyrol-Hartschaum der Qualität DES eine im werkseitigen Prüfverfahren ermittelte Zusammendrückbarkeit von weniger als 2 mm. Wenn die Merkblätter Einfederungen von bis zu 5 mm zulassen, führt dies mitunter dazu, dass zwei Dämmplatten der Qualität DES übereinandergelegt werden und somit die Einfederung immer noch weniger als 5 mm beträgt. Obwohl die Forderungen der Merkblätter erfüllt sind, sollte dennoch bei keramischen Belägen, bei zweischichtiger Dämmstoffverlegung, der Zusatzdämmstoff aus härterem, z. B. Polystyrol DEO bestehen. Je größer die Estrichfläche, je höher die spezifische Wärmebelastung, je empfindlicher der zu verwendende Bodenbelag, desto mehr ist auf ausreichende Estrichdicke und geringe Einfederung der Dämmschichten zu achten.

Scheinbare Absenkungen

Der Begriff „scheinbare Absenkungen“ wurde gewählt, um eine deutliche Unterscheidung zwischen wirklicher Absenkung einer Estrichfläche und Estrichverformungen herauszustellen. Scheinbare Estrichabsenkungen werden durch Estrichverformungen hervorgerufen.

Sie werden von Nicht-Fachleuten oftmals als wirkliche Absenkungen betrachtet. Scheinbare Absenkungen durch Verformung der Estrichfläche entstehen immer an den Rändern von Estrichflächen. Besonders ausgeprägt sind sie an den Ecken. Sie sind stets auf eine Verformung der Estrichflächen zurückzuführen, die sich nie ganz vermeiden, wohl aber durch Einhaltung der in den Merkblättern vorgegebenen Behandlungsbestimmungen erheblich reduzieren lässt. Deshalb nachfolgend die wichtigsten Zusammenhänge und Ursachen, die zu Verformungen führen.

Verformungen
Abb. 1. Schematische Darstellung einer<br />Estrich verwölbung durch oberseitige Trocknung.
 Abb. 1. Schematische Darstellung einer
Estrich verwölbung durch oberseitige Trocknung.
Abb. 2. Schematische Darstellung einer Estrichverwölbung nach Inbetriebnahme der Fußbodenheizung.
 Abb. 2. Schematische Darstellung einer Estrichverwölbung nach Inbetriebnahme der Fußbodenheizung.

Bei im Estrich liegenden Heizrohren muss die Estrichdicke ca. 65 mm betragen. Herkömmliche unbeheizte Estriche müssen eine Mindestdicke von ca. 45 mm aufweisen. Die zur Herstellung eines dickeren beheizten Estrichs erforderliche Wassermenge ist deshalb auch höher als die Wassermenge, die zur Herstellung eines dünnen unbeheizten Heizestrichs erforderlich ist. Nach dem Einbau kann ein Estrich nur von seiner Oberseite her abtrocknen. Mit der Unterseite liegt er auf der Folie, die die Dämmschicht abdeckt. Wenn Estrich trocknet, schwindet er, d. h. er zieht sich zusammen.

Als Folge der unterschiedlichen Austrocknung zwischen Ober- und Unterseite kommt es zu unterschiedlichen Längenänderungen durch Schwindung, zu einem Bimetalleffekt. Die beim Einbau noch planebene Estrichfläche beginnt sich an den Rändern und Ecken nach oben zu verformen. Dieser Aufwölbung wirkt das Eigengewicht der Plattenränder entgegen, so dass irgendwo zwischen der Mitte und dem Rand der Estrichfläche im oberen Bereich zusätzliche Spannungen auftreten. Das Maß von Verformungen ist von mehreren Faktoren abhängig: 

1. Größe der Estrichfläche,

2. der Korngröße des verwendeten Kiessandes,

3. dem Zementgehalt,

4. dem Wasser-Zement-Faktor,

5. der oberseitigen Trocknungsgeschwindigkeit.

Treffen alle ungünstigen Umstände zusammen, so ist erfahrungsgemäß die Aufwölbung besonders intensiv. Unterstellt man, dass die Zusammensetzung des Estrichs in Bezug auf die Korngröße des verwendeten Kiessandes, des Zementgehaltes und des Wasser-Zement-Faktors in Ordnung ist, so lässt sich nach der Einbringung nur noch die Trocknung steuern. Hohe Außentemperaturen, fehlende Fenster und hohe Luftgeschwindigkeiten, führen zu rascher Trocknung der Estrichoberseite und einer damit verbundenen Verwölbung.

Je gleichmäßiger die Estrichschicht im unteren und oberen Bereich aushärtet, um so größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass keine oder nur geringe Verwölbungen auftreten. Deshalb muss vor der Aufbringung von Bodenbelägen bei Fußbodenheizungen der Estrich aufgeheizt werden, um die Restfeuchte zu verringern.

Nach der Abkühlung wird die Restausgleichsfeuchte des Estrichs überprüft. Während bei unbeheizten Estrichen lediglich die oberseitige Austrocknung zu einer Verformung führt, bewirkt die Inbetriebnahme einer Fußbodenheizung, bei zu hoher Restfeuchtigkeit im Estrich, eine Verformung in umgekehrter Richtung, d. h. die Ränder einer Estrichfläche gehen nach unten. Dieser Vorgang setzt unmittelbar nach Inbetriebnahme der Fußbodenheizung ein, verstärkt sich jedoch im Laufe von Monaten und Jahren und kommt dann zum Stillstand. Durch die Wärme der Heizrohre wird die in den unteren Estrichbereichen enthaltene Restfeuchtigkeit an die Estrichoberseite gedrängt, wo sie unter den Bodenbelägen mehr oder weniger eingesperrt ist, d. h. nur langfristig durch den Belag und die Verfugung entweichen kann.

Dabei wird auf der Estrichunterseite durch Trocknung die Schwindung beschleunigt. Sie bewirkt eine Rückstellung angehobener Estrichränder, in der Regel sogar eine Verkrümmung nach unten. Wird vor der Verlegung von Bodenbelägen, insbesondere keramischen, eine Aufheizung der Estrichschicht nicht oder mangelhaft durchgeführt, so wird die im Estrich enthaltene Restfeuchtigkeit nahezu völlig eingeschlossen. So lange nicht geheizt wird, treten keine nennenswerten Verformungen der Estrichflächen auf. Wurden die Sockelleisten im Zustand aufgewölbter Estrichränder verlegt, so entstehen nunmehr durch die Rückverformung deutlich sichtbare Absenkungen in Form eines mehr oder weniger breiten Spaltes zwischen Boden und Sockelleisten. Versiegelungen reißen auf und lassen das Schlimmste befürchten. 

Schäden dieser Art lassen sich nur durch Entfernen der aufgerissenen Versiegelungsmasse und erneuter Versiegelung beseitigen! Verantwortlich für Schäden dieser Art ist, wer sich über die Ausheizvorschriften der Merkblätter des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes bzw. die Fußbodenheizungsnorm DIN EN 1264 T.4 leichtfertig hinwegsetzt und, trotz zu hoher Restfeuchte im Estrich, Bodenbeläge aufbringt.

Besonders ärgerlich sind Absenkungen dieser Art, wenn Großflächen mit keramischem Belag nur teilweise mit Fußbodenheizung ausgestattet sind. Da sich hier nur die fußbodenbeheizten Felder verkrümmen, können gegenüber den anderen Flächen erhebliche Höhenunterschiede auftreten.

Werden als Bodenbelag große Plattenformate verarbeitet, so müssen diese nun auch der Krümmung des Estrichs folgen. Werden die zulässigen Spannungen überschritten, so können durch die Verformung Risse an den keramischen Belägen entstehen.

Nass-in-nass-Verlegung

Ein ähnliches Schadensbild stellt sich ein, wenn Flächen sofort nach der Einbringung des Estrichs („nass in nass“) mit Keramikplatten belegt werden. Zum Zeitpunkt des Einbaues ist die Fläche absolut planeben. Das im Estrich enthaltene Wasser ist sowohl nach unten durch die Abdeckfolien der Wärmedämmung, als auch nach oben durch den Keramikbelag eingeschlossen und kann nur noch extrem langsam, je nach Art des Belages, entweichen. Die völlige Austrocknung ist mitunter erst nach Jahren zu erwarten.

Mit der Inbetriebnahme der Fußbodenheizung wird auch hier die Feuchtigkeit an die Oberseite gedrückt. Die Schwindung auf der Unterseite führt zu einer Verkrümmung, wobei die Estrichfläche in der Mitte angehoben wird, während die Ränder sich nach unten verbiegen. Durch die Verkrümmung drückt sich die Estrichfläche an den Rändern mit ihrem vollen Gewicht auf die Dämmung, während sie in der Mitte gegenüber der Dämmung hohl liegt. Diese ist aber nicht ausreichend belastungsfähig und wird von der Last des Estrichs an den Feldrändern mehr oder weniger stark zusammengedrückt.

Auch hier entstehen entlang der Sockelleisten deutlich sichtbare Absenkungen. Würde man in der Raummitte den Estrich öffnen, so könnte man einen Hohlraum zwischen Estrich und Dämmung feststellen. Deshalb ist die Nass-in-nass-Verlegung von Fliesen in frischem Estrich bei unbeheizten Fällen übliche Praxi s, bei beheizten Flächen äußerst  problematisch und nur dann durchzuführen, wenn die Trocknungszeit von mindestens 21 Tagen zur Verfügung steht, die Aufheizung nach DIN EN 1264 Teil 4 zeitlich gestreckt wird und die Fugen erst nach Beendigung der Aufheizung bzw. Abkühlung der Estrichfläche geschlossen werden.

Sanierung

Sind Estrichverformungen erst nach Inbetriebnahme der Fußbodenheizung aufgetreten, so ist eine Rückbildung in der Regel nicht zu erwarten. Bei abgesenkten Rändern und Ecken von Estrichflächen ist eine Sanierung nur in der Form möglich, dass Fliesenbereiche entfernt und der Untergrund mit geeigneter Ausgleichsmasse aufgefüllt wird. Die Sanierung wird sich immer nur auf einen Teil des abgesenkten Bereiches erstrecken. Bei geringen Absenkungen genügt eine Neuversiegelung der aufgebrochenen Randfuge.

Quellen
Das ABC der Flächenheizung und Flächenkühlung Winnenden: Heizungs-Journal Verlags-GmbH, ISBN 3-924788-16-2
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