In
Heizungs-,
Solar- und
Kühlanlagen kommen
Kreiselpumpen zum Einsatz, die 1956 die bis dahin üblichen
Umlaufbeschleuniger ersetzten. Kreiselpumpen unterscheiden sich nach der Art ihrer Konstruktion und nach der Art ihrer
Energieumsetzung.
Pumpen sind erforderlich, um
Flüssigkeiten zu
transportieren und die sich dazu einstellenden
Durchflusswiderstände im
Rohrsystem zu überwinden. Bei
Pumpenanlagen mit unterschiedlichen
Flüssigkeitsniveaus kommt dabei noch die
Überwindung des
geodätischen Höhenunterschiedes zur Geltung. Man unterscheidet zwischen
normalsaugende und
selbstansaugende Pumpen.
Eine
normalsaugende Pumpe ist nicht in der Lage,
Luftanteile aus der Saugleitung zu evakuieren. Deshalb müssen diese
Pumpen und die Saugleitung immer komplett gefüllt sein. Wenn
Luft durch Undichtigkeiten, z. B. an der Stopfbuchse des
Absperrschiebers oder durch ein nicht schließendes
Fußventil in der Saugleitung, in die
Pumpe gelangt, müssen
Pumpe und Saugleitung wieder neu befüllt bzw. entlüftet werden.
Eine
selbstansaugende Pumpe ist nur begrenzt in der Lage, die Saugleitung zu entlüften, d. h.
Luft zu evakuieren. Bei der Inbetriebnahme muss die
Pumpe evtl. mehrmals gefüllt werden. Die
max. Saughöhe beträgt
theoretisch 10,33 m und ist vom
Luftdruck (
1013 hPa = Normal) bei einer
Wassertemperatur von
4 °C und
0 m über
Normalnull (NN) abhängig.
Da die
Pumpe nicht nur den
Höhenunterschied von der tiefst möglichen
Wasseroberfläche bis zum Saugstutzen der
Pumpe, sondern auch die
Widerstandsverluste in Anschlussleitungen,
Pumpe und Armaturen überwinden muss, beträgt die technisch mögliche
Saughöhe (h
s) nur
max. 7 - 8 m. Bei der Auslegung der
Pumpe ist zu beachten, dass die Saughöhe h
s in die auszulegende
Förderhöhe mit negativen Vorzeichen mit einbezogen werden muss.
Die
Saugleitung ist mindestens in
Nennweite des
Pumpenstutzens, wenn möglich eine
Nennweite größer, zu verlegen und sie sollte möglichst kurz gehalten werden. Bei einer langen Saugleitung ergeben sich erhöhte Reibungswiderstände, die die Saughöhe stark beeinträchtigen. Die Verlegung der Saugleitung sollte
stetig steigend zur
Pumpe erfolgen und bei Verwendung von Schlauchmaterial als Saugleitung sollten Spiralsaugschläuche (Dichtigkeit, Festigkeit) favorisiert werden.
Undichtigkeiten sind unbedingt zu
vermeiden, da sonst
Pumpenschäden und
Betriebsstörungen auftreten können.
Bei Saugbetrieb ist ein
Fußventil stets zur Verhinderung des Leerlaufens der
Pumpe und der Saugleitung zu empfehlen. Ein
Fußventil mit Saugkorb schützt außerdem die
Pumpe und die nachgeschalteten Systeme vor groben Verunreinigungen (Blätter, Holz, Steine, Ungeziefer etc.). Wenn ein
Fußventil nicht einsetzbar ist, sollte im Saugbetrieb eine
Rückschlagklappe oder ein
Rückschlagventil vor der
Pumpe (
Pumpensaugstutzen) installiert werden.
Kreiselpumpe (Nassläuferpumpe) sind nach der Art ihrer Konstruktion und nach der Art ihrer
Energieumsetzung hydraulische Strömungsmaschinen. Obwohl es eine Vielzahl von Bauarten gibt, ist in allen Kreiselpumpen gleich, dass die Flüssigkeit axial in ein Laufrad eintritt.
Die
Pumpenwelle, auf der das
Laufrad sitzt, wird von einem
Elektromotor angetrieben. Das durch den Saugstutzen und den Saughals
axial in das Laufrad
eintretende Flüssigkeit erhält von den Laufradschaufeln eine Umlenkung in eine
radiale Bewegung. Die an jedem Flüssigkeitsteilchen angreifenden Fliehkräfte bewirken beim Durchströmen des Schaufelbereichs sowohl eine Erhöhung des Druckes als auch der Geschwindigkeit. Nach dem Austritt aus dem Laufrad wird die Flüssigkeit im Spiralgehäuse gesammelt. Dabei wird durch die Gehäusekonstruktion die Strömungsgeschwindigkeit wieder etwas verlangsamt. Es erfolgt durch die
Energieumwandlung eine weitere Erhöhung des Druckes.
Eine
Pumpe besteht aus folgenden
Hauptbestandteilen:
•
Pumpengehäuse
• Motor
• Laufrad
Eine
Kreiselpumpe (Nassläuferpumpe) kann wahlweise in den
Vorlauf oder
Rücklauf eingebaut werden. Die
Auslegung der
Pumpe ist von einer
Rohrnetzberechnung, in der das Rohrsystem und die Bauteile berücksichtigt werden, abhängig. Der
Auslegungspunkt sollte immer in mittleren Bereich der
Pumpenkennlinie sein.
Eine
radiale Wasserbeschleunigung wird durch das Laufrad der Pumpe erzeugt. Die Welle, die das Laufrad antreibt, ist aus Edelstahl; die Lager dieser Welle sind aus gesinterter
Kohle oder aus Keramik. Der Rotor des Motors, der auf der Welle sitzt, befindet sich im Fördermedium. Die Flüssigkeit schmiert die Lager und kühlt den Motor.
Ein
Spaltrohr ist die Abgrenzung zum stromführenden Stator des Motors. Es ist aus nichtmagnetisierbarem Edelstahl oder
Kohlefaser hergestellt und hat eine Wanddicke von 0,1 bis 0,3 mm.
Für besondere Zwecke, so z. B.
Wasserfördersysteme, werden
Pumpenmotore mit einer festen Drehzahl eingesetzt.
Eine
Pumpe in einem Heizungskreislauf kann mit einer
Drehzahlregelung zur Anpassung an den veränderlichen
Wärmebedarf des Hauses ausgestattet werden. Je nach
Fremdwärme wird eine unterschiedliche Heizwassermenge benötigt, die durch die an den
Heizflächen eingebauten
Thermostatventilen bzw. einer ERR geöffnet oder geschlossen werden.
Die
Motoren der
Pumpen werden deshalb in
mehreren Drehzahlstufen oder
stufenlos geschaltet. Eine Drehzahlumschaltung kann mit Schaltern oder Steckern manuell durchgeführt werden. Eine
Automatisierung ist durch zusätzliche externe Schalt- und Regelsysteme möglich, die abhängig von Zeit, Druckdifferenz oder
Temperatur arbeiten. Seit 1988 gibt es Konstruktionen mit integrierter Elektronik, welche die Drehzahl stufenlos regelt.
Der
elektrische Anschluss von Kreiselpumpen erfolgt je nach Größe und erforderlicher
Pumpenleistung mit
Wechselstrom 1~230 V oder mit
Drehstrom 3~400 V. Die Kreiselpumpen zeichnen sich durch eine große Laufruhe aus und besitzen konstruktionsbedingt keine Wellenabdichtung. Eine wichtige Eigenschaft dieser Konstruktion ist die Fähigkeit zur Selbstentlüftung bei der Inbetriebnahme.
Die Kreiselpumpe der heutige Generation ist nach dem Baukastenprinzip aufgebaut. Alle Baugruppen werden je nach
Pumpengröße und erforderlicher
Pumpenleistung variabel zusammengebaut. Dadurch ist eine evtl. notwendig werdende
Pumpenreparatur durch Ersatzteiltausch einfacher durchzuführen.
Einbaulagen Die
Pumpen werden bis zu einer Anschlussnennweite von R 1 1/4 (DN 32) mit Rohrverschraubungen geliefert, größere
Pumpen haben Flanschanschlüsse. Der Einbau dieser
Pumpen in die Rohrleitung kann waagerecht oder senkrecht, aber immer mit waagerechter Welle, erfolgen. Der Einbau mit senkrecht stehender oder hängender Welle führt zu instabilem Betriebsverhalten und zum schnellen Ausfall der
Pumpe.
Da das Lager der Umwälzpumpe durch die Flüssigkeit geschmiert wird und die Kühlung des Motors auch die Flüssigkeit benötigt, muss die Zirkulation durch das Spaltrohr ständig gewährleistet sein.
Trockenläuferpumpen werden hauptsächlich bei großen Fördermengen in
Kühlwassersystemen und bei der Förderung von
aggressiven Flüssigkeiten eingesetzt. In diesen
Pumpen kommt die Flüssigkeit nicht mit dem Motor in Berührung.