Im Gegensatz zur allgemein verbreiteten Meinung spricht nichts gegen
Parkett auf
Fußbodenheizungen oder
Fußbodentemperierungen. Außerdem ist der
Parkettboden im Gegensatz zum
Fliesenboden
fusswarm, was besonders dann vorteilhaft ist, wenn die Heizung nicht in Betrieb ist.
Auf der Fussbodenheizung sind aber
nicht alle Holz- und Parkettarten (z. B. Mehrschichtparkett)
geeignet. Man sollte sich immer durch den
Hersteller bestätigen lassen, das der angedachte Parkettboden
geeiget ist und wie es mit der
Garantiezeit aussieht.
Geeignet ist ein
Massivparkett mit
Nut und
Feder oder
Mehrschicht-Einzelstab-Parkett (10 bis 14 mm) mit den entsprechenden Freigaben der Hersteller,
Mosaikparkett (8 mm),
Stabparkett (bis max. 19 mm),
Fertigparkett (3-schichtig) je nach
Wärmedurchlaßwiderstand schubfest verklebt aus geeigneten Hölzern. Der Holzfußboden sollte eine Dicke von maximal 22 mm nicht übersteigen.
Die
Wärmeabgabe eines
Holzfußbodens wird durch den
Wärmedurchlasswiderstand des Holzes definiert. Bei der
Wärmeleitfähigkeit spielt die Dichte des
Holzes eine große Rolle.
Hartholz leitet um ein Drittel besser als
Weichholz.
Um eine ausreichende
Wärmeabgabe an den zu beheizenden Raum zu erreichen, soll der
Wärmeleitwiderstand des
Bodenbelages möglichst nicht größer als R
λ = 0,15 (m
2 K) / W sein.
Die
Wärmeleitwiderstände der einzelnen Parkettarten betragen wie folgt:
Mosaikparkett (Eiche, 8 mm dick) R
λ = 0,038 (m
2K)/W
Stabparkett (Eiche, 22 mm dick) R
λ = 0,105 (m
2K)/W
Fertigparkett (10 bis 15 mm dick) R
λ = 0,08 bis 0,11 (m
2K)/W
Sie liegen also insgesamt im günstigen Bereich < 0,15 (m
2K)/W. Soweit bei der schwimmenden Verlegung von Fertigparkettelementen eine Rippenpappe von ca. 2,5 mm Dicke zu berücksichtigen ist, sind weitere 0,05 (m
2K)/W hinzuzurechnen.
Auf
Parkettfußböden mit
Fußbodenheizung sollten möglichst
keine dicken Teppiche gelegt werden. Eine Verlegung auf einer
Elektro-Fußbodenheizung muss immer durch den
Hersteller freigegeben werden.
Das
Verkleben des Parketts (auch beim Mehrschicht-Parkett) ist immer der
schwimmenden Verlegung vorzuziehen, da
Luftpolster die
Heizleistung erheblich minimiert.
Ungeeignet ist
Hirnholzparkett oder
große Einzelelemente (Massivdielen), da hier
Spannungsschäden auftreten oder eine
verstärkte Fugenbildung entstehen können.
Holzarten mit kurzen
Feuchtewechselzeiten wie z. B. Buche und Ahorn neigen stärker zu ausgeprägten
Fugen als z. B. Eiche.
Vor dem
Verkleben des
Parketts muss der Untergrund richtig vorbereitet werden. Ein frischer
Zementestrich ist, je nach
Estrichdicke und -art, frühestens nach 21 Tagen,
Anhydritestriche frühestens nach 7 Tagen aufzuheizen. Nach dem
Erreichen der
Endfestigkeit, ist die Heizung mindestens
14 Tagen in Betrieb zu nehmen. Dabei wird mit ca.
2/3 der ausgelegten maximalen
Vorlauftemperatur gefahren und nur
kurz die
Maximaltemperatur der
Fussbodenheizung betrieben. Hierüber muss ein
Aufheiz- und
Prüfprotokoll erstellt werden.
Ein bis
zwei Tage vor der
Verlegung ist die Heizung
abzuschalten. Je nach der
Außentemperatur sollte die
Oberflächentemperatur des
Unterbodens ca.
18 °C nicht übersteigen.
Während der Verlegung sollte die Raumtemperatur 18 bis 20 °C betragen (DIN 18356, DIN 18365, DIN 18367) und die Fußbodenheizung abgeschaltet sein. Außerdem muss die Normfeuchte der jeweiligen Parkettarten (z. B bei Stab- und Mosaikparkett 9 bis 11 % und für Fertigparkett 8 bis 10 %) eingehalten werden.
Auf Estrichen sind schubfeste, weitgehend temperaturstabile und qualitativ gute Parkettklebstoffe zu verwenden. Schubfest verklebtes Parkett arbeitet weniger und die Wärmeübertragung ist deutlich höher als bei schwimmend verlegten Fertigparkettsorten. Bis zum vollständigen Abbinden des Klebers (ca. 2 bis 10 Tage je nach Klebstofftyp und Verlegebedingungen) sollte die Oberflächentemperatur des Estrichs ca. 15 bis 18 °C betragen.
Besonders wichtig ist die richtige Oberflächenbehandlung des verklebten Parketts. Bei wasserbasierenden und lösemittelhaltigen 2-Komponenten und sehr spröden Lacken kann es zur Seitenverleimung der Einzelelemente kommen, was zu unerwünschten Block- und Fugenbildungen führt. Um dieses zu vermeiden, sollten geeignete Grundierungen oder Lacke mit hoher Elastizität verwendet werden. Auf Fußbodenheizungen sollen ausschließlich aushärtende Öle eingesetzt werden. Hartwachsöle sind ungeeignet. Geölte Böden sollten mit einer geegneten Holzbodenseife gepflegt werden. Wachshaltige Pflegemittel sind ungeeignet.
Ca. 1 bis 2 Tage nach der Endbehandlung und zu Beginn der Heizperiode darf die Heizung nur stufenweise (ca. 5 °C/Tag) in Betrieb genommen werden.
Zu den Gestaltungsmöglichkeiten und die Wirkung eines Parkettbodens tragen auch die verschiedenen Verlegemuster bei. Je nach Einrichtungsstil und Raumgröße kann Parkett unterschiedlich verlegt werden. Dazu kommen noch andere Faktoren (Lichteinfall, sichtbare Fläche, Verlegerichtung, parallel, diagonal). Jede Entscheidung kann die Proportionen des Raumes beeinflussen und ihn optisch länger oder schmaler erscheinen lassen.
Beim Schiffboden-Design werden die Riemen oder Dielen kontinuierlich verlegt. Die Stösse der Elemente sind unregelmässig verteilt und weisen kein Muster auf.
Bei der Fischgrät-Verlegung werden die Riemen im 45°-Winkel zueinander verlegt. Alle Riemen sind gleich lang. Der Fischgrät-Parkettboden kann mit oder ohne Wandfries verlegt werden.
Bei der englischen Verlegeart werden gleich lange Elemente so verlegt, dass die Stösse mit jeder zweiten Reihe übereinstimmen. Dadurch entsteht ein ruhiges, strukturiertes Muster.
Die Diagonal-Verlegung ist identisch mit dem Design "Schiffboden". Jedoch werden die Riemen nicht gerade zu einer Wandflucht verlegt, hier wird das Parkett im 45°- oder x-beliebigen Winkel zu den Wänden verlegt.
Die Parallel-Verlegung wird in erster Linie beim 8 mm Klebeparkett (Klötzli) ausgeführt, kann aber auch bei 2-Schicht-Fertigparkett oder Massivparkett eingesetzt werden. Die Lamellen werden parallel, eine Reihe nach der anderen, nebeneinander verlegt. Dies ergibt eine klare geometrische Bild- und Formensprache, bestehend aus der Holzfaserrichtung einerseits und der "Fugen-Zeichnung" der Stösse der Parkettelemente andererseits.
Beim Würfel/Mosaik-Dessin werden immer eine Anzahl Stäbe zu einem Quadrat zusammengefügt. Die einzelnen Würfel werden in der Laufrichtung des Holzes um 90° gedreht. Das ergibt das sogenannte "Schachbrettmuster", ein geordnetes aber doch sehr abwechslungsreiches Bild.
Beim Tafelparkett werden mehrheitlich geometrische Muster zu quadratischen Tafeln zusammengesetzt. Oft werden zusätzlich noch Ornamente in beliebigen Formen eingesetzt. Diese Muster können auch aus verschieden farbigen Holzarten zusammengesetzt sein. Dies ergibt ein aufregendes Farbspiel. Die Gestaltung geschieht unter Berücksichtigung der späteren Nutzung des Raumes. Häufig wird ein Tafelparkett-Boden mit einem umlaufenden Wandfries verlegt.
Der Leiter-Verband entsteht aus dem Parallelverband, indem jede Reihe parallel nebeneinander liegender Stäbe mit einer quer dazu verlaufenden Einzel-Reihe abgewechselt wird.
Beim Flecht-Boden entsteht durch das nebeneinander paralleles Anbringen von Stäben (2 - 4) und rechtwinkliger Drehung solcher Pakete zueinander eine Flechtoptik. Wie Würfel, nur zueinander verschoben.
Beim altdeutschen Verband werden die Parkettstäbe wie im englischen Verband angeordnet, d. h. jede Reihe wird gegenüber der vorhergehenden Reihe um exakt die Hälfte versetzt. Der Verband kann diagonal oder parallel ausgeführt werden.
Im Unterschied zum englischen Verband werden jedoch immer zwei Stäbe doppelt nebeneinander gelegt. Zwischen jedem Stabpaar wird nun ein verkürzter, um 90 Grad gedrehter Stab eingesetzt. Das daraus resultierende Muster erinnert an ein Flechtmuster.
Der Altdeutsche Verband wirkt sehr ornamenthaft und dekorativ. Durch die Gleichzeitigkeit des Quer- und Längsmusters heben sich diese beiden Richtungen gegenseitig auf und es entsteht ein Holzboden, der in sich ruht.