Flächenheizungen sind im Baukörper integrierte
Heizflächen, die ihre
Wärme hauptsächlich durch Strahlungswärme abgeben. Sie geben ihre
Wärme zu etwa 70 % durch Strahlung und 30 % durch
Konvektion ab. Deswegen nennt man sie auch
Strahlungsheizungen. Die von der beheizten Fläche ausgehenden
Wärmestrahlen treffen auf die übrigen Raumflächen, die dadurch erwärmt werden und ihrerseits wieder
Wärme teils durch Strahlung, teils durch
Konvektion abgeben. Flächenheizungen haben einen
Heizkörperexponenten um etwa n = 1,1.
FußbodenheizungenDie
Fußbodenheizung besteht aus Heizschlangen (
Kupfer- oder
Kunststoffrohre) im
Beton,
Estrich oder in Hohlräumen des Fußbodens.
WandheizungenBei der
Wandheizung (Paneelheizung) sind die
Heizflächen in den Wänden angebracht.
Wandheizungen werden ähnlich wie
Fußbodenheizungen erstellt. Sie können wie
Fußbodenheizungen als Nass- oder
Trockensystem installiert werden. Voraussetzung für die Installation sind vor allen Dingen die vorhandenen Platzverhältnisse, denn diese Flächen dürfen nicht mit einrichtungsgegenstände verstellt werden. Auch ist diese Heizungsart ein oftmals notwendiger Zusatz zur
Fußbodenheizung, wenn die Fußbodenfläche die
Raumheizlast nicht abdecken kann (z.B. in Bädern).
DeckenheizungDeckenheizflächen geben ihre
Wärme über großflächige Heizebenen ab. Aus wärmephysiologischen Gründen bleiben die Oberflächentemperaturen in niedrigen Bereichen, d.h. unter 30 °C oder in Einzelfällen auch bis äußerstenfalls 40°C. Diese
Wärmeabgabe erfolgt dabei überwiegend durch Strahlung und weniger durch
Konvektion. In hohen Räumen kann auch eine höhere
Systemtemperatur geplant werden.
Betonkern-/BauteilaktivierungBei diesem System werden alle Bauteile (Fußböden, Decken und auch Wände) mit einem Rohrsystem zur Heizung und Kühlung versehen. Eine
Wärmeabgabe kann auch durch Hohlräume mit
Luft erfolgen.
Eine Strahlungsheizung (ca. 90 % und mehr Strahlungsanteil) gibt die Wärmeenergie im Gegensatz zur Konvektionsheizung (ca. 60 % und mehr Konvektionsanteil) überwiegend durch Wärmestrahlung direkt in den Raum und an dessen Umfassungswände ab. Der Übergang der beiden Heizsysteme ist in der Regel fließend, weil eine Strahlungsheizung über die warmen Bauteile auch die Luft erwärmt (wodurch auch eine Konvektion entsteht) und eine Konvektionsheizung auch Strahlungswärme abgibt.
Eine reine Strahlungsheizung ist die elektrische Infrarotheizung (Strahlungs- bzw. Wärmewellenheizungen), da durch die hohen Temperaturen (rot bis gelb glühende Heizelemente) der Strahlungsanteil sehr groß ist. Außerdem lässt sich durch optische Reflektoren die Strahlungswärme richten und bündeln. Ein Vorteil dieser Heizung ist, dass die Wärme sofort nach dem Einschalten zur Verfügung steht. So brauchen Räume, die selten, nur kurz benutzt oder kurzeitig eine höhere Raumtemperatur benötigen (z. B. Badezimmer, Gäste-WC), wenig oder gar nicht beheizt werden müssen.
Die abgestrahlte Leistung einer Strahlungsflächentemperatur abhängig.
Die Vorteile einer Strahlungsheizung mit niedrigen Temperaturen (Fußboden-, Wand- und Deckenheizung, Thermische Bauteilaktivierung) in Wohnungen sind die geringere Raumlufttemperatur (bei gleichem subjektiven Wärmeempfinden der Bewohner (Empfindungstemperatur [Operative Raumtemperatur]) > Thermische Behaglichkeit) und die geringe Luftumwälzung (Konvektion), wodurch in der Regel ein angenehmes Raumklima (weniger trockene Luft) und eine geringere Staubbelastung entsteht. Besonders in hohen Räumen und stark frequentierte Durchgangsbereichen bietet sich die Strahlungsheizung an.