Die
thermische Behaglichkeit wird durch folgende Haupteinflussgrößen bestimmt:
- Raumlufttemperatur
- mittlere innere Oberflächentemperaturen der raumumschließenden Flächen
- Wärmeableitung von Fußbodenoberflächen
- Luftgeschwindigkeit
- relative Feuchte der Raumluft
Die Auswirkungen dieser Haupteinflussgrößen auf das
Behaglichkeitsempfinden des Einzelnen hängen wiederum von dessen Aktivität, Bekleidung, Alter, Gesundheitszustand, der Gewöhnung und seiner Einstellung zum Leben im Allgemeinen ab.
Im Idealzustand sollten die
Temperaturen raumumschließender Oberflächen (Decken, Böden, Wände,
Fenster) einander angeglichen sein und sich von der Raumlufttemperatur so wenig wie möglich unterscheiden (
Operative Temperatur). Unausgewogene Erwärmung, wie z. B. vor offenen Kaminen ("vorne wird man gebraten, hinten friert man"), stört die thermische
Behaglichkeit erheblich.
Behagliches Raumklima und Energiesparen
Ohne Verlust an thermischer
Behaglichkeit lassen sich Raumlufttemperaturen senken, wenn die inneren Oberflächentemperaturen der raumumschließenden Flächen entsprechend angehoben werden. Voraussetzung hierfür ist ein verbesserter
Wärmeschutz der Außenwände und
Fensterflächen.
Wenn man bedenkt, dass bei einem Jahresmittel der
Außenlufttemperaturen von etwa + 5 °C, wie in unseren Breiten, durch die Senkung der Raumlufttemperatur um 1 K (°C) während der
Heizperiode rund 5 bis 6 % Heizenergie und damit Heizkosten gespart werden können, erhält der
Wärmeschutz von Außenwänden durch verbesserte Wärmedämmung eine zusätzliche Bedeutung: Heizenergie wird nicht nur dadurch gespart, dass der
Wärmeverlust durch die Außenwände verringert wird, sondern auch dadurch, dass wegen raumseitig erhöhter Oberflächentemperaturen der Außenwände die Raumlufttemperaturen ohne Verlust an
Behaglichkeit abgesenkt werden können.
Bei einer
Außenlufttemperatur von minus 15 °C und einem
U-Wert der Außenwand von 0,5 W/(m2 · K) erreicht die Innenoberfläche der Außenwand eine Temperatur von 17,7 °C, wenn die Raumlufttempe-ratur 20 °C beträgt.
Mit einem relativ geringen Aufwand an Heizenergie kann unter diesen Bedingungen ein behagliches Raumklima aufrechterhalten werden.
Diese Feststellung gilt umso mehr, wenn man von einer
Außenlufttemperatur von - 5 °C und einem
U-Wert der Außenwand von 0,25 W/(m2 · K) ausgeht. Unter diesen Umständen erreicht die innere Oberfläche der Außenwand eine
Temperatur von 19,2 °C.
In den
kalten Jahreszeiten ist es sinnvoll, ein
Hygrometer oder
Hygrotemperaturmessgerät einzusetzen, um die jeweilige
relative Luftfeuchtigkeit feststellen zu können und entsprechend zu reagieren. Ein Beispiel ist ein zu hoher
Luftwechsel durch eine
kontrollierte Wohnungslüftung (KWL) bei niedrigen Außentemperaturen.
Eine
zu niedrige relative Feuchte ist die Grundlage für
Konzentrationsmangel,
Atemwegsreizungen,
Atemwegsinfekte.und
Kopfschmerzen. Auch die
Staubbelastung der Raumluft nimmt bei zu niedrigen Feuchten zu, und dieser Staub verstärkt das Trockenheitsgefühl auf den Schleimhäuten. Bei einer relativen Luftfeuchte zwischen
20 – 35 % steigt das
Risiko sich mit einem
Influenza-A-Virus anzustecken, denn die Viren haben in zu trockener
Luft eine längere Lebensdauer.
Eine
zu hohe relative Feuchte ist die Grundlage für
Schimmelpilzbildung (besonders in nichtbeheizten Räumen mit offenen Türen zu beheizten Räumen) und den dadurch entstehenden
Bauschäden. Außerdem fühlen sich
Viren,
Bakterien und
Milben in einer feuchten Umgebung wohl.
Zimmerpflanzen, richig eingesetzt, können auch zur Behaglichkeit in Wohn- und Büroräumen beitragen.
• Sie reinigen die Raumluft von Schadstoffen aus Baumaterialien, Teppichen, Wandfarben oder Möbeln (Philodendron, Efeu, Drachenbaum und bei Formaldehyd (Echte Aloe, Grünlilie, Baumfreund). Hier hat sich die Hydrokultur durchgesetzt.
• Sie wirken als Luftfilter und Verringern die Keimbelastung
• Sie reduzieren deutlich den Lärm
• Pflanzen verschönern die Räume und wirken streßmindernd
• Sie sind ein natürlicher Blend- und Sichtschutz
• Pflanzen erhöhen Luftfeuchtigkeit (Zimmerlinde oder Nestfarn, Zypergras [Papyrus]). Rund 97 % des aufgenommenen Gießwassers werden an die Raumluft abgegeben. Nach neuen Untersuchungen ist die Feuchtigkeitsabgabe (Transpiration) nur ca. 2 g/h. Deshalb haben Zimmerpflanzen keinen nennenswerten Anteil an der Befeuchtung der Raumluft.
Grundsätze der Innenraumbepflanzung
• Pflanzfläche sollte 10 % der Grundfläche für spürbare
Verbesserung der
Luftqualität einnehmen
• Pflanzen klimatisieren den Innenraum durch Feuchteabgabe, binden Staub und nehmen Schadstoffe auf
• Pflanzen verbessern Wohlbefinden und Gesundheit (BMW-Studie „Das grüne Büro- weiche Faktoren gegen einen harten Büroalltag“, Fraunhofer, 2003)
• Pflanzen müssen nach Belichtung und Raumhöhe ausgewählt werden, vorrangig werden tropische Pflanzen eingesetzt
• keine giftigen und hautreizenden Pflanzen einsetzen
• Bewässerung per Hand oder automatisch über Kunststoffleitung in 5 cm Tiefe mit
Feuchtefühler und Anstaukontrolle
• Einjährige Einpflege durch Gärtner, danach Kontrolle alle 2 Monate auf Schädlingsbefall, Laubentfernen und Korrekturschnitt
• Kosten: 300 – 400 €/m² Pflanzfläche für Pflanzen, Bewässerungssystem und Erdsubstrat
Quelle: Jürgen Frantz, Botanischer Garten Tübingen
Mit dem
Multimessgerät können alle
gesundheitsrelevanten Parameter an den
Arbeitsplätzen erfasst und vor Ort mit den definierten Sollwerten verglichen und bewertet werden. Es werden alle Faktoren der
Behaglichkeit erfasst. Über eine USB-Schnittstelle besteht die Möglichkeit zur integrierten
Daueraufzeichnung und die Berechnung der
Behaglichkeitsindizes (
Klimasummenmaße)
PMV und
PPD.
Messbereiche
•
Lufttemperatur
• Globetemperatur
• Relative
Luftfeuchtigkeit
•
Luftgeschwindigkeit
• Berechnung der PMV
1/PPD
2-Indizes (Klimasummenmaße)
und der mittleren Strahlungstemperatur
• CO
2 (
Kohlendioxyd)
•
Lärmpegel (Klasse 2)
• Beleuchtungsstärke (Klasse C)
• Bildschirmhelligkeit (Leuchtdichte)
• Leuchtdichtekontraste
• Flimmerfrequenz
Die
mittlere Temperatur der
Umschließungsflächen kann mit Hilfe eines
Globethermometers ermittelt werden. Bei diesem Gerät handelt es sich um eine
geschwärzte Kupferkugel (ca. 15 cm Durchmesser) in die durch einen Gummistopfen hindurch ein
Quecksilberthermometer eingeführt ist. In Abhängigkeit von
Lufttemperatur,
Luftgeschwindigkeit und
Wärmestrahlung stellt sich das Globethermometer nach einer Einstellzeit von ca. 20 bis 30 Minuten auf seine Endtemperatur (Globetemperatur) ein, die
zwischen der
Lufttemperatur und der
mittleren Strahlungstemperatur liegt.
Die operative
Temperatur ist nicht identisch mit der
Raumlufttemperatur, die üblicherweise mit einem
wärmestrahlungsgeschützten Thermometer in Raummitte in einer Höhe von 0,6 m (sitzende Tätigkeit) oder 1,1 m (bei stehender Tätigkeit) über dem Fußboden ermittelt wird.