In Lüftungs- bzw. Klimaanlagen und für Klimageräte werden in der Regel Kugelsiphons eingesetzt. Warme feuchte Luft kann in relativ kühlen Rohren (Außenluft, Fortluft) kondensieren. Dieses Kondensat muss abgeleitet werden, damit die Leitungen wieder abtrocknen können, denn die Feuchtigkeit fördert die Verkeimung bzw. die Ansammlung von Bakterien in den Rohren. Die Rohrleitungen sollten somit ein Mindestgefälle von 2 % zum Syphon betragen.
Immer wieder wird darüber geklagt, dass der Siphon, in den das anfallende Kondenswasser einer WRG einer KWL oder eines Erdwärmetauschers über den Kondensatablauf abgeleitet wird, austrocknet. Hier sollte ein sog. Trockensiphon eingesetzt werden. Bei Verwendung eines Trockensiphons wird auch bei ausgetrockneter Sperrflüssigkeit keine Luft eingesaugt. Dieser Siphon kann auch bei Luftkühl-Wärmetauscher in Klimaanlagen eingesetzt werden, weil auch hier unregelmäßig bzw. wenig Kondensat anfällt. Bei dem Einsatz der Siphons muss darauf geachtet werden, ob die Anordnung im Überdruck- oder Unterdruckbereich der Anlage liegt.
Für Klimaanlagen gibt es zwei unterschiedliche Siphons, die je nach herrschenden Druckverhältnissen im Klimagerät eingesetzt werden.
Der druckseitige Siphon ähnelt dem Haushaltssiphon (Geruchsverschluss - Siphon/Sifon/Trap) und wird dann eingesetzt, wenn im Klimagerät ein Überdruck vorhanden ist. Saugseitige Siphons kommen bei Unterdruck zum Einsatz. Beide haben meistens eine integrierten Kugel. Die Kugel im Siphon verhindert, dass im trockenen Zustand Luft von Außen durch den Siphon in die Klimaanlage gelangen kann und beim druckseitigen Siphon das typische U, in dem sich immer Wasser befindet, leer gesaugt wird.
Siphon Inno-Kür
Die Abkühlung des Ab-/Fortluftstromes im Lüftungsgerät, der Außenluft im Sole-Defroster* oder Luft-Erdwärmeübertrager bewirkt die Kondensation des in der Luft enthaltenen Wassers. Der Ablauf des Kondensats wird über ein Kunststoffrohr DN 40 auf der Unterseite des Lüftungsgerätes, der Unterseite oder Rückseite beim Soledefroster gewährleistet. Abhängig von der Luftfeuchtigkeit können ca. 0,5 l/h Kondensat anfallen.
Die Entsorgung des Kondensats darf nicht direkt in den Abfluss erfolgen, da Ammoniakdämpfe, Keime sowie rückdrückendes Wasser und Gase, die aus dem Abwassersystem entweichen, das Lüftungssystem verunreinigen und Teile beschädigen können.
Es müssen daher zwei Siphons (ein Abwassersiphon mit Trichter und ein Auslauf-Unterdruck- Trockensiphon) für jedes Lüftungsgerät, jeden Sole-Defroster und jedem Inno-Kür (Kondensatablauf für Luft-Erd-Wärmetauscher) vorgesehen werden. Der Siphon muss frei auslaufend sein und darf in keinem Fall mit einem Schlauch erfolgen. Sie müssen frostfrei gehalten werden und für Wartungen leicht zugänglich sein.
*Sole-Erdwärmetauscher (Sole-EWT) auch Sole-Defroster sind zur Vorwärmung der Außenluft im Winter und zur Kühlung der Außenluft im Sommer wichtige Bestandteile für Anlagen zur kontrollierten Wohnraumlüftung. Ein Sole-Erdwärmetauscher verhindert das vereisen der Wärmeübertragungsflächen am Kreuzstromwärmetauscher oder Rotationswärmetauscher bei Außenlufttemperaturen von kleiner 0 °C. Im Sommer, wenn die Außentemperatur größer 21 °C ist wird das Aufheizen des Gebäudes durch den Sole-Erdwärmetauscher verhindert. Die Temperatur im Erdboden in 1,5 bis 2,0 m Tiefe ist über das gesamte Jahr bei konstant 7 °C. Die Sole in der Soleleitung nimmt diese Temperatur auf, die dann die angesaugten Außenluft übergeben wird.