Der
Nutzungsgrad von
Heizungsanlagen (
Jahresnutzungsgrad) gibt an, wieviel von der im
Energieträger gespeicherten
Energie auch tatsächlich in einer
gesamten Heizperiode genutzt werden kann. Hier wird meistens nur der
Kesselwirkungsgrad, ofmals sogar nur der
feuerungstechnische Wirkungsgrad, betrachtet. Außerdem schwirren bei der Beurteilung einer Heizungsanlage viele verschiedene Begriffe (z. B. Kesselwirkungsgrad, Kesselauslastung, Jahres-Nutzungsgrad, Jahres-Heizarbeit, Kesselauslastung, Norm-Nutzungsgrad) herum.
Die von den
Kesselherstellern angegebenen
Normnutzungsgrade der
Heizkessel nach
DIN weichen erheblich von den
Jahresnutzungsgraden einer Heizungsanlage ab, weil die Werte unter
Testbedingungen nichts mit den Bedingungen in der
Praxis zu tun haben. Bei dieser Betrachtung haben auch die
Bereitschaftsverluste (
Strahlungsverluste, konvektive
Wärmeverluste und
Verteilverluste) in Verbindung mit den
Stillstandszeiten einen erheblichen Anteil auf den Nutzungsgrad. Die Stillstandszeiten sind besonders bei überdimensionierten
Wärmeerzeugern und in Anlagen, die mit unnötig hohen
Temperaturen betrieben werden, vorn Bedeutung.
Letztendlich ist die "
Güte" einer
Heizungsanlage nur am
Anlagenwirkungsgrad festzustellen. Dieser setzt sich aus folgenden Faktoren zusammen:
Alle
Verluste für sich gesehen, sind sind
im Prozentsatz ziemlich
niedrig, ergeben aber in der
Gesamtheit doch einen
schlechten Anlagenwirkungsgrad. Auch wenn viele sogenannte oder selbsternannte
"Fachleute" immer wieder darauf hinweisen, dass einige Verluste in irgendeiner Weise dem
Gebäude "zu Gute" kommen, so z. B. durch die
Aufstellungsraumerwärmung (Erwärmung der Innenwände und der Raumdecke), durch
warme Wand- und
Fußbodenstreifen durch nicht oder schlecht gedämmte Rohrleitungen und durch einen
warmen Schornstein, sollte jede
nicht regelbare Wärmeabgabe so niedrig wie möglich sein. Aber auch
Pufferspeicher mit den Anschlüssen und Anbindeleitungen, die oft mit
hohen Temperaturen geladen werden, und
Verteiler und
Sammler können erhebliche
Strahlungsverluste haben. So braucht man z. B. die
Wärme in den
Sommermonaten nicht im Gebäude.
Anlagenwirkungsgrad/Jahresnutzungsgrad - Durchschnittswerte: - Holzkessel ca. 50 % (Gebläsekessel oder Retortenfeuerung [rostlose Feuerung] bis ca. 70 %)
- Ölkessel 77 %
- Gaskessel 77 %
- Gasthermen 80 %
- Gas-Brennwertkessel 89 bis 96 % (abhängig von der Vorlauftemperatur)
- Fernwärme 88 %
- Wärmepumpen (Erdreich, monovalent) Arbeitszahl 3 bis 3,5
- Bei ungedämmten Verteilleitungen sinkt der Jahresnutzungsgrad um etwa 4 %.
- Bei deutlich überdimensionierten Anlagen (Kesselleistung größer als zweifache Heizlast) sinkt der Jahresnutzungsgrad um 4 bis 7 %.
- Bei einer zentralen Trinkwassererwärmung auf die vorgeschriebenen Wassertemperaturen (60 °C) können die Werte erheblich niedriger sein.