Der
gemeinsame Betrieb von Feuerstätten und Lüftungsanlagen wird in der
DIN 1946 Teil 6 – 2006 – beschrieben. Bei dem Betrieb von raumluftabhängigen
Feuerstätten mit Lüftungsanlagen wird unterschieden zwischen:
1.
Wechselweiser Betrieb, dies setzt eine Sicherheitseinrichtung voraus, die sicherstellt, dass die Lüftungsanlage nicht in Betrieb ist, wenn die
Feuerstätte betrieben wird.
2.
Gemeinsamer Betrieb, dies setzt eine Sicherheitseinrichtung voraus, welche die Lüftungsanlage bzw. eine „schnell abschaltbare
Feuerstätte“ abschaltet, wenn ein gefährlicher
Unterdruck im Aufstellraum der
Feuerstätte entsteht. Die Sicherheitseinrichtung für den gemeinsamen Betrieb benötigt einen allgemeinen Verwendbarkeitsnachweis z.B. eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung.
Heizungsanlagen und andere
Feuerungsstätten, die sich
innerhalb der
luftdichten Hülle befinden, sind zu- und abluftseitig vollständig unabhängig von der Raumluft zu gestalten (
LAS und
RLU-Feuerstätte). Mit speziellen
Druckmessgeräten (
Druckcomputer) ist es möglich, den
Unterdruckgrenzwert von
4 N/m² (
Pa) bzw.
8 N/m² (
Pa)
* über den
4/8 Pa-Test zu kontrollieren
. Grundsätzliche Anforderungen - Eine raumlufttechnische Anlage (KWL und/oder Dunstabzugshaube oder Kochfeldabzugssystem) darf keinen Unterdruck erzeugen, der die Funktion der Feuerung beeinträchtigen kann und dazu führt, dass Verbrennungsgase in den Raum gelangen können (Kohlenmonoxid)
- Bei Störung der Lüftungsanlage sind geeignete Sicherheitsmaßnahmen (elektrische Steuerungen oder Drucküberwachung) vorzusehen!
- Die Verbrennungsluft in sehr dichten Gebäuden ist separat und direkt der Feuerung zu zuführen
- Eine separate Luftzufuhr macht die Feuerung noch nicht automatisch raumluftunabhängig; bei Öfen Prüfzeugnis (Dichtheitsprüfung) verlangen
- Stückholz- und Pelletsöfen sind in der Regel raumluftabhängig (Feuerraum- und Aschetür)
Konkrete Anforderungen - Feuerstätten sind vorzugsweise raumluftunabhängig auszuführen
- Prinzipiell sind raumluftabhängige Feuerstätten auch möglich. Bei Niedrigenergiehäusern benötigen diese aber entsprechende motorisch schließende Klappen, um die erforderliche Gebäudedichtheit bei Nichtbetrieb zu erreichen.
- Wenn der Unterdruck im Aufstellungsraum der Feuerstätte gegenüber dem Außendruck mehr als 4 Pa beträgt, ist sicherzustellen, dass die Lüftungsanlage automatisch sicher abschaltet, unabhängig von evtl. (zusätzlichen) Sicherheitseinrichtungen der Feuerstätte.
- Bei Abluftanlagen sind die Außenluftdurchlässe auf einen maximalen Druckabfall von 4 Pa beim Maximalvolumenstrom auszulegen
- Bei raumluftabhängigen Feuerungen sollen nur Lüftungsgeräte eingesetzt werden, die eine unabhängige Volumenstromregelung sowohl für den Zu- wie auch den Abluftventilator aufweisen (EC-Motoren).
Raumluftunabhängig
Feuerstätten müssen eine
Bauartzulassung mit einer Zulassungs-Nr. vom DIBt (Deutsche Institut für Bautechnik) haben. Diese werden in der
Bauregelliste des DIBt's jährlich neu veröffentlicht.
Raumluftunabhäniger Betrieb benötigt grundsätzlich keine zusätzliche Sicherheitseinrichtung, jedoch ist hier der Einsatz eines
DIBt-zertifizierten Kaminofens nötig, der eine
erhöhte Dichtigkeit aufweisten muss.
Ein
CO-Melder sollte in jedes
Haus oder jede
Wohnung installiert werden, in der
Kohlenmonoxid (CO) entstehen und sich ausbreiten kann. Dies ist besonders dann der Fall, wenn dort ein
Kamin,
Kaminofen,
Gasherd und/oder raumluftabhängige
Wärmererzeuger (Gastherme, Öl, Holz- oder Pelletkessel) vorhanden ist.
Mit diesem Gerät wird der Gehalt von Sauerstoff und Kohlenmonoxid* in der Luft gemessen. Wenn sich das Verhältnis zwischen beiden Gase verändert, wird ein gut hörbarer Alarm und eine Warnleuchte auf eine drohende Gefahr hinweisen. Sie sollten in Räumen, in denen Menschen schlafen und in der Nähe der jeweiligen potentiellen Gefahrenquelle, angebracht werden. Sinnvoll sind Geräte, die den jeweils aktuellen Wert des Kohlenmonoxid in der Raumluft auf ihrem Display anzeigen.
Funktion
CO-Melder überwachen mittels elektrochemischen Sensoren, welche auf Grund ihrer hohen Empfidlichkeit eingesetzt werden, kontinuierlich die CO-Konzentration der Umgebungsluft. Sobald die Kohlenmonxidwerte bestimmte Schwellenwerte erreichen, welche in der DIN EN 50291 festgelegt sind, wird der CO-Alarm ausgelöst. Diese Alarmschwellen sind Mindestanforderungen und dürfen nicht überschritten werden.
Einige CO-Melder verfügen jedoch auch über einen sogenannten Vor-Alarm, welcher bereits unterhalb der gesetzlichen Auslöseschwellen aktiviert wird. Dieser wird jedoch nicht akkustisch, sondern ausschließlich über ein Display oder eine blinkende LED ausgegeben.
Quelle: www.kohlenmonoxidmelder.com
Alle Mitbewohner sollten auf die Gefahr, die von Kohlenmonoxid (z. B. Vergiftungen) auf Menschen ausgeht, hingewiesen werden.
CO-Konzentration | Zeitraum der Alarmauslösung |
50 ppm (0,005 %) | 60 - 90 Minuten |
100 ppm (0,01 %) | 10 - 40 Minuten |
300 ppm (0,03 %) | innerhalb von 3 Minuten |
* Kohlenmonoxid (CO - Kohlenstoffmonoxid) ist nicht nur ein Klimagas sondern auch ein Gas mit höchst tückischen Eigenschaften, das sehr schnell zu verheerenden Konsequenzen führen kann, wenn es von Bewohnern eines Hauses oder einer Wohnung nicht bemerkt wird,. CO ist farblos, geruchlos, geschmacklos und führt zu Vergiftungen.. Schon in kleinster Konzentration kann das Gas für den Menschen tödlich sein, wenn er unbemerkt in den Organismus eintritt. In Häusern und Wohnungen mit Kamin, Kaminofen, Gasherd und/oder raumluftabhängigen Wärmererzeuger (Gastherme, Öl, Holz- oder Pelletkessel) sollte ein CO-Melder vorgeschrieben werden, So, wie Rauchmelder heute in den meisten Wohnungen vorgeschrieben sind.
Atmet der Mensch eine erhöhte Kohlenmonoxidkonzentration ein, bindet sich das CO direkt an die roten Blutkörperchen (Hämoglobin) und blockiert damit die Aufnahme von Sauerstoff im Blut. Infolgedessen kommt es schnell zu einem Sauerstoffmangel und den damit verbundenen Gesundheitsgefährdungen.
Schon geringe Mengen eingeatmeten Kohlenmonoxids führen zu irreversiblen Herz- und Hirnschäden, größere Mengen zum Tod. Die folgende Tabelle beschreibt die Wirkung von Kohlenmonoxid auf den menschlichen Körper in Abhängigkeit zur Konzentration vom Atemgift in der Luft.
Kohlenmonoxidwert* | Mögliche Vergiftungserscheinungen |
30 ppm - 0,003 % | MAK-Wert in Deutschland (max. zulässige Arbeitsplatzkonzentration) |
35 ppm - 0,0035 % | Kopfschmerzen und Schwindel innerhalb von 6 bis 8 Stunden |
200 ppm - 0,02 % | Geringe Kopfschmerzen, Ermüdung, Schwindel, Übelkeit nach 2 bis 3 Stunden, Verlust des Urteilsvermögens. |
400 ppm - 0,04 % | Kopfschmerzen in der Stirn innerhalb von 1 bis 2 Stunden, lebensbedrohlich nach 3 Stunden. |
800 ppm - 0,08 % | Schwindel, Übelkeit und Schüttelkrämpfe innerhalb von 45 Minuten, Bewusstlosigkeit innerhalb von 2 Stunden. |
1.600 ppm - 0,16 % | Kopfschmerzen, erhöhte Herzfrequenz, Schwindel und Übelkeit innerhalb von 20 min, Bewusstlosigkeit innerhalb von 2 Stunden, Tod in weniger als 2 Stunden. |
3.200 ppm - 0,32 % | Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit innerhalb von 5 bis 10 Minuten. Tod innerhalb von 25 bis 30 Minuten. |
6400 ppm - 0,64 % | Schwindel und Kopfschmerzen in 1 bis 2 Minuten. Krampfanfälle, Atemstillstand und Tod in weniger als 20 Minuten. |
12800 ppm - 1,28 % | Bewusstlosigkeit nach 2 bis 3 Atemzügen. Tod in weniger als 3 Minuten. |
* Kohlenmonoxidkonzentration in der Luft in ppm (parts per million)
Quelle: in Anlehnung an OSHA (Occupational Safety and Health Administration) |
Für den
gleichzeitigen Betrieb einer
Feuerstätte (z. B.
Kaminofen) und einer
Ablufteinrichtung (z. B.
Dunstabzugshaube) bzw.
kontrollierte Wohnungslüftung (KWL), ohne ein
Fenster öffnen zu müssen, ist ein
Luftdruckwächter vorgeschrieben, der einen gefährlichen
Unterdruck erkennen kann. Dieses Bauteil gibt es in zwei Varianten. Entweder wird der
Unterdruck zwischen
Aufstellraum und
Außenluft, oder zwischen
Kamin (
Schornstein) und
Aufstellraum gemessen.
Der
Luftdruckwächter verhindert, dass ein an dieser Sicherheitseinrichtung angeschlossenes Gerät weiter betrieben werden kann, wenn der
Luftdruck im
Aufstellungsraum der
Feuerstätte gegenüber dem
Aussendruck um mehr als
4 Pa sinkt. Die im System integrierte Schukosteckdose, an der das angeschlossene Gerät mit Strom versorgt wird, unterbricht die Stromversorgung, an der die
Ablufteinrichtung oder Lüftungsanlage angeschlossen ist. Die Steckdose wird bei Druckausgleich selbsttätig wieder eingeschaltet.
Der Luftdruckdruckwächter ist eine elektrische Steckdose, die bei dem Erreichen eines zu hohen Unterdrucks stromlos geschaltet wird. Alle sicherheitsrelevanten Komponenten sind doppelt vorhanden, dadurch arbeitet das Gerät weitgehend selbstüberprüfend. Das Gerät wird in zwei Ausführungen geliefert, so dass es auch für Regelungsaufgaben eingesetzt werden kann, z. B. zum Öffnen eines Fensters oder zum Einschalten einer Belüftung.
Das kleine Gehäuse wird im Raum angebracht. Der Stecker des
Abluftgerätes wird darin eingesteckt bzw. der
Ventilator der KWL angeschlossen. Zwei dünne Luftschläuche werden beim
Abluftkanal nach außen geleitet und die
Differenzdrucküberwachung ist aktiviert.
Das Abluftsystem kann auch per Funk gesteuert werden. Dabei wird der Fensterkontaktschalter, der die Position des Fensters überwacht und an die Regelung übermittelt.