Bei einer Etagenheizung befindet sich der Wärmeerzeuger (Festbrennstoff-, Öl- oder Gas-Kessel, Wärmepumpe) auf der gleichen Ebene mit den Heizflächen. Sind z. B. in Wohngebäuden zwei Wohnungen auf einer Etage, so hat normalerweise jede Wohnung ein eigenes Heizungssystem.
Ältere (50er- 60er-Jahre) Etagenheizungen mit Kohle- oder Holzkessel wurden als offene Anlagen mit einer oberen Verteilung als Schwerkraftheizung gebaut. Hier waren die Rohrweiten ziemlich groß. Kessel bzw. Kamineinsätze für Festbrennstoffe (Scheitholz, Holzpellets) werde auch heute wieder eingesetzt. Kessel mit Ölgebläsebrenner kamen selten zum Einsatz, obwohl es Heiztruhen für den Kücheneinbau gab. Nur war die Geräuschentwicklung doch ein wenig störend.
Alle Wärmeerzeuger für Etagenheizungen sind so gennannte Kompaktgeräte, in denen alle für die Sicherheit (z. B. Sicherheitsventil, MAG, TAS) und den Betrieb (z. B. Regelung, Pumpe) der Anlafge notwendigen Bauteile am Gerät vorhanden sind.
Ende der 60er bzw. Anfang der 70er-Jahre wurden Neuanlagen und alte Anlagen mit den zunehmend aufkommenden Gas-Umlaufwassergeräten (Heizthermen - Zwanglaufwärmeerzeuger) gebaut bzw, saniert. Da diese Geräte eine Umwälzpumpe haben, konnten die Rohrleitungen mit erheblich kleineren Rohrweiten gebaut werden. Alte Anlagen, die umgebaut wurden, behielten in der Regel die alten Rohrleitungen. Hier mussten nur die Heizkörperventile ersetzt werden, da es sich um Schwerkraftventile handelte.
Mit diesen Gasgeräten (Kombi-Thermen) konnte auch Trinkwasser erwärmt werden, was aber meistens nur für eine Zapfstelle ausreichte und nur im Vorrangbetrieb (Heizung aus - Warmwassererwärmung an) möglich war. In größeren Wohnungen wurden deshalb reine Heizgeräte eingebaut und die Trinkwassererwärmung wurde durch Gas-Warmwasserthermen, die in der Nähe der Zapfstellen installiert wurden.
Heutzutage werden diese Anlagen mit bei- oder untergestellten Warmwasserspeichern gebaut. Außerdem handelt es sich bei den Gasgeräten um Brennwertgeräte, die aus den kondensierenden Abgasen noch Wärme entziehen und an ein Luft-Abgas-Sytem angeschlossen werden. Hier liegt auch der Grund für den zunehmenden Einbau von Fußbodenheizungen, die mit sehr niedrigen Systemtemperaturen betrieben werden, was der Brennwerttechnik entgegen kommt.
Die Geräte werden meistens im Flur, im Bad oder in der Küche an einer Wand installiert. Da diese Räume in der Regel klein sind und die alten Geräte genügend Verbrennungluft benötigen, musste ein Verbrennungsluftverbund (Schlitze bzw. Gitter in den Türen zu den angrenzenden Räumen) hergestellt werden. Durch die zunehmend luftdichte Bauweise oder dem Austausch der Fenster ist ein Nachströmen der Außenluft nicht mehr gewährleistet. Deshalb werden zunehmend Brennwertgeräte mit Luft-Abgas-System eingebaut, die keinen Luftverbund benötigen. So wird zusätzlich Energie gespart, weil keine erwärmte Raumluft als Verbrennungsluft gebraucht wird.
Das Rohrleitungssystem einer Etagenheizung kann als Zweirohrheizung oder Einrohrheizung ausgelegt werden. Wobei Einrohrheizungen nur noch selten in Neubauten eingesetzt werden, weil die Rohre nicht sichtbar verlegt werden müssen. Zweirohrheizungen können je nach der Lage Räume ringförmig oder sternförmig ausgeführt werden. Ob ein Tichelmann-System sinnvoll ist, muss der Planer entscheiden.
Heutzutage werden solche Etagenheizungen in Mehrfamilienhäusern zunehmend durch eine zentrale Heizung mit Wohnungsstationen ersetzt.