Schadstoffe und Geruchsstoffe (OLF) in der Raumluft können gemessen und mit den in verschiedenen Normen und Arbeitsblättern aufgeführten Grenzwerten verglichen werden Die Konzentrationen sollten gesundheitlich unbedenklich sein. Gesundheitlich negative Auswirkungen von Raumluftverunreinigungen werden immer wieder als klar erkennbare "akute" Erkrankungen, teilweise als chronische Erkrankungen festgestellt.
Die Frage ist immer wieder, nach welchem Maßstab soll die hygienisch und gesundheitlich erforderliche Zufuhr von Außenluft festgelegt werden? Für den Wohnungsbereich eignen sich dafür das Ausmaß der Kohlendioxid-Belastung, die empfundene Raumluftqualität und die vorhandene Feuchtebelastung. Eine Möglichkeit die Raumluftbelastungen zu reduzieren ist die Luft-Sauerstoffaktivierung.
Der Grenzwert für eine gute Raumluftqualität ist ein CO2-Wert von 0,1 %. Dieser Wert, gilt als Maßstab für den Grad der Luftbelastung in Aufenthaltsbereichen von Büroräumen und Wohnungen. Er ist in der DIN 1946, in der Fragen der Raumlüftung behandelt werden, für Büroräume festgelegt. Neuere Untersuchungen haben ergeben, dass bei Wohnräumen eine CO2-Grenze von 0,15 % (1.500 ppm) nicht überschritten werden sollte, um eine gute Raumluftqualität sicherzustellen.
Als Grenzwert für Wohnräume gilt in Deutschland 0,15% (1.500 ppm) CO2.
Vorgaben für die Raumluftqualität:
- VDI 6022 Blatt 1, Hygiene-Anforderungen an Raumlufttechnische Anlagen und -Geräte, April 2006
- VDI 6022 Blatt 2, Hygiene-Anforderungen an Raumlufttechnische
Anlagen – Messverfahren und Untersuchungen bei Hygienekontrollen
und Hygieneinspektionen, Juli 2007 - DIN EN 12792, Lüftung von Gebäuden – Symbole, Terminologie und
graphische Symbole; Deutsche Fassung 2003; Deutsche Fassung EN
12792 - DIN EN 13779, Lüftung von Nichtwohngebäuden – Allgemeine
Grundlagen und Anforderungen an Lüftungs- und Klimaanlagen;
Deutsche Fassung EN 13779, September 2007 - DIN EN 15251, Eingangsparameter für das Raumklima zur Auslegung
und Bewertung der Energieeffizienz von Gebäuden - Raumluftqualität,
Temperatur, Licht und Akustik; Deutsche Fassung EN 15251, August
2007 - DIN EN ISO 7730: Ergonomie der thermischen Umgebung –
Analytische Bestimmung und Interpretation der thermischen
Behaglichkeit und Berechnung des PMV und des PPD- Indexes und
Kriterien der thermischen Behaglichkeit, Ausgabe 2005 und Berichtigungen bis 06/2007 - DIN 1946-6: Raumlufttechnik – Teil 6; Lüftung von Wohnungen; Allgemeine Anforderungen, Anforderungen zur Bemessung, Ausführung und Kennzeichnung, Übergabe/Übernahme (Abnahme) und Instandhaltung
Die DIN EN 13779 und die DIN EN 15251 wurden zurückgezogen und sind nicht mehr gültig. Sie werden von der DIN EN 16798 ("Energieeffizienz von Gebäuden") abgelöst. Es entsteht eine neue Normenreihe mit 18 Teilen.
Die empfundene Raumluftqualität und die große Zahl von etwa 8000 verschiedenen raumluftbelastenden Stoffen hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass ein Verfahren zur objektiven, summarischen Erfassung der Raumluftqualität entwickelt wurde, bei dem der damit verbundene Aufwand begrenzt bleibt. Dabei wird die empfundene Raumluftqualität durch geschulte Testpersonen beim Eintreten in einen Raum ermittelt. Als Geruchsmaßstab dienen definierte Referenzgerüch (Azetonlösungen mit abgestufter Konzentration). Die ermittelte Raumluftqualität wird mit den Referenzgerüchen verglichen und mit einer Größeneinheit der empfundenen Raumluftqualität - dem "decipol" - bewertet. Auch die Qualität der Außenluft kann auf diese Weise bewertet werden.
Die Stärke der Geruchsquellen oder Emissionsquellen wird ebenfalls mit einer eigenen Größeneinheit - dem "Olf" - beschrieben. Die Quellstärke "1 olf" ist durch eine Standard-Person festgelegt, die sich mit einem Aktivitätsgrad I in einem sonst schadstoff- sowie geruchsstofffreien Raum aufhält und etwa alle anderthalb Tage ein Bad nimmt. Wird dieser Raum mit einem Volumenstrom von 10 Litern je Sekunde (entsprechend 36 m3 je Stunde) mit reiner Außenluftbelüftet, die frei ist von Schadstoffen und Geruchsstoffen, so ergibt sich eine empfundene Raumluftqualität von 1 decipol. Auch andere in einem Raum vorhandene Geruchs- und Schadstoffquellen wie Tiere, Möbel, Teppichböden u.ä. können hinsichtlich ihrer Emissionsstärke in "olf" bewertet werden.
Wenn alle Emissionsquellen mit ihrer Quellstärke erfasst sind, so lässt sich in Abhängigkeit der Außenluftqualität der erforderliche Außenluftbedarf angeben, um eine gewünschte Raumluftqualität sicherzustellen. Dieses Verfahren ist in der Norm DIN 1946 festgehalten. Gemäß dieser Norm kann die Raumluftqualität mit dem Anteil unzufriedener Personen korreliert werden, die sich im Raum befinden, und demgemäß in die drei Gruppen "hoch", "mittel" und "niedrig" der Raumluftqualität eingeteilt werden
Eine "
Künstliche Nase" (
Elektronische Nase) kann im Bereich der
Lüftungstechnik eingesetzt werden, wenn z. B. über die
Außenluft störende
Rauchgerüche von den
Kaminöfen der Nachbarn eingesaugt werden.
Alternativ zu herkömmlichen Lösungen zum
Detektieren von
Gasen hat Unitronic ein
virtuelles multifunktionales Gassensor-Array (VGSA) entwickelt. Das VGSA verwendet lediglich einen
Miniatur-Gassensor auf Basis eines
oxidischen Halbleiters, der mithilfe einer
elektronischen Auswerteschaltung verschiedene Gase unterscheiden kann.
Der Sensor ist in der Lage, eine Vielzahl an unterschiedlichen Gasen zu messen:
• Brenngase, z. B. Methan, Propan, Butan
• Organische Verbindungen, z. B. Alkohol, Benzin, Propanol, Ethanol, Azeton, Toluol, Cyclohexan, Wasserstoff, Formaldehyd, Kohlenmonoxid
• Anorganische Verbindungen, z. B. Ammoniak, Isofluran, Halothan (Narkosegase), Schwefelwasserstoff, Trichlorethylen, Tetrachlorkohlenstoff
• komplexe Gemische, z. B. Zigarettenrauch