Nach der EU-Richtlinie 2010/31/EU (Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden) besteht die Notwendigkeit bzw. Empfehlung u.a. die sicherheitsrelevanten Komponenten nach Erreichen ihrer vom Hersteller angegebenen Nennlebensdauer (angegeben jeweils als Zeit oder Schaltzyklen) auszutauschen. Bei modernen Geräten ist die Anzeige der Schaltzyklen in der Regel ablesbar. In Fällen, in denen der Schaltzyklus nicht abgelesen werden kann, ist die Zeitangabe maßgeblich für den Austausch. Diese Maßnahmen dienen auch zur langfristigen Funktionsfähigkeit und Sicherheit von Wärmeerzeugern (Öl- und Gaskessel, Wärmepumpen) und thermischen Solaranlagen.
Leider werden diese Hinweise von vielen Herstellern in ihren Installations- und Wartungsanweisungen nicht ausdrücklich bekanntgegeben. Oft gibt es nur eine Auflistung von Verordnungen, Richtlinien und Normen, die kein Betreiber hat, nicht einfach bekommen kann bzw. nicht versteht.
Eigentlich sollte jeder Betreiber verinnerlichen, dass nur eine regelmäßige Überprüfung von Heizungs-, Solar- und Klimaanlagen, zur langfristigen Sicherstellung des technisch einwandfreien Zustands und von hohen Nutzungsgraden der Anlagen notwendig sind, notwendig sind. Sie werden auch von den Herstellern inform einer Auflistung von Inspektionen und Wartungen vorgegeben. Im Rahmen dieser Arbeiten können auch technische Weiterentwicklungen den Anlagen zugute kommen. Außerdem wird in vielen Fördermaßnahmen auf diese Richtlinie hingewiesen und entsprechende Vorgaben gestellt.
In jeder Installations- und Bedienungsanleitung gibt der Hersteller eines Gerätes oder Bauteils verschiedene Hinweise, die auch der Sicherheit dienen und auf eine bestimmungsgemäße Verwendung hinweisen sollen. Aber wie es allgemein üblich ist, werden diese Hinweise gerne überlesen und entsprechend nicht beachtet. Aber hier ist dann der Hersteller auf der rechtlich sicheren Seite und der Betreiber hat die Nachteile der Nichtbeachtung zu tragen. So entfallen z. B. die Gewährleistungs- bzw. Garantieansprüche oder Schäden, die am Gerät entstehen oder die zu Lasten Dritter gehen, sind vom Betreiber zu verantworten.
Nennlebensdauer der Komponenten von Wärmeerzeugern und Brennern |
Sicherheitsrelevante Komponente | Zeit [a] | Schaltzyklen |
Dichtheitskontrolle | 10 | 250.000 |
Druckwächter (Gas) | 10 | 50.000 |
Druckwächter (Luft) | 10 | 250.000 |
Feuerungsautomat mit Flammenüberwachungseinrichtung | 10 | 250.000 |
Flammenfühler (UV-Sonden) | 10.000 Betriebsstunden | n.a. |
Gasdruckregelgeräte | 15 | 50.000 |
Gasventile mit Dichtheitskontrolle | nach erkanntem Fehler |
Gasventile1 ohne Dichtheitskontrolle | 10 | 250.000 |
Min-Gasdruckwächter | 10 | n.a. |
Überdrucksicherheitsventile | 10 | n.a. |
Brennstoff/Luft-Verbundsysteme | 10 | n.a. |
1 Für Gase der öffentlichen Gasversorgung der Familien 1 und 2 |
| 10 | 250.000 |
LE-Ventil in Ölvorwärmer | 5 | 250.000 |
Flammenfühler | 10.000 Betriebsstunden | n.a. |
| 5 | 250.000 |
Absperrventile in der Heizölzufuhr | 10 | 250.000 |
| 10 | n.a. |
| 10 | 250.000 |
Überdrucksicherheitsventile | 10 | n.a. |
Nennlebensdauer der Verschleißteile von Wärmeerzeugern und Brennern |
Verschleißteile | Auswechselintervalle [a] (unverb. Werksempfehlung) |
Dichtringe / Gummidruckringe | 2 |
Dichtschnüre | 2 |
Flammrohre | 5 |
Gasfilter | 2 |
Ionisationselektroden | 2 |
Ionisationsleitung | 5 |
Zündelektroden | 2 |
Zündelektrodenstecker | 2 |
Zündkabel | 5 |
| 5 |
Damit die
Betreiber von
Gas-Heizungen eine
regelmäßige Wartung durchführen lassen, werden von vielen
Gasversorgern Wartungsverträge gefördert. Die
Förderung der
jährlichen Heizungswartung wird für maximal 4 aufeinanderfolgende Jahre gewährt. Die Heizungswartung muss mindestens die nachfolgend aufgeführten
Standardleistungen enthalten:
• Allgemeine Zustandsüberprüfung
• Sicht- und Funktionskontrolle einschließlich der Sicherheits- und Regeleinrichtungen
• Überprüfung der sicherheitsrelevanten Bauteile auf Erreichen ihrer Nennlebensdauer
• Überprüfung der brennstoff- und wasserführenden Anlagenteile auf Dichtheit, sichtbare Korrosions- und Alterungserscheinungen
• Überprüfung Brenner einschließlich Zünd- und Überwachungseinrichtung
• Reinigung der Brennerkomponenten
• Überprüfung von Brennerraum und Heizflächen auf Verschmutzung
• Reinigung Brennerraum und Heizflächen
• Überprüfung, Einstellung und Optimierung der Verbrennung
• Überprüfung der Zufuhr der notwendigen Verbrennungsluft bzw. des Verbrennungsluftverbundes
• Überprüfung der Abgasführung auf Funktion und Sicherheit
• Überprüfung des Anlagendruckes, ggf. Korrektur
• Bei Verwendung von Inhibitoren Überprüfung der Beschaffenheit des Heizungswassers
• Kontrolle der Druckvorlage im Ausdehnungsgefäß, ggf. Korrektur – Material wird separat berechnet
• Reinigung des Siphons, der Kondensatwanne und Prüfen des Kondensatablaufes einschließlich eventuell vorhandener Neutralisation
• Überprüfung der bedarfsgerechten Einstellung der Heizkreis-, Speicherlade- und Zirkulationspumpe und ihrer Funktion
• Überprüfung des Trinkwassererwärmers auf Temperatureinstellung, Dichtheit und Funktion
• Überprüfung der Korrosionsschutzanode am Trinkwassererwärmer
• Endkontrolle der Wartungsarbeiten durch Messung und Dokumentation der Ergebnisse
Die 1.
Wartung hat spätestens 12 bis 14 Monate nach der Erstinbetriebnahme der
Erdgas-
Brennwertheizung (Neuinstallation, Umstellung, Modernisierung), die 2. bis 4.
Wartung jeweils in Abständen von maximal zwölf Monaten zu erfolgen.
Die Förderung wird nicht für Reparaturen oder Ersatzteile gewährt.
Jedes
Haus wird im Laufe der Jahre aufgrund der Nutzung und Umwelteinflüsse
altern und
Verschleißerscheinungen zeigen. Ein
Hausbesitzer sollte ein Interesse daran haben, den
Wert des
Hauses zu
erhalten. Er sollte auch
ohne fachliche Unterstützung sein Haus auf
Sichtmängel durch
regelmäßige Inspektionsgänge untersuchen. Dabei wird das gesamte Gebäude vom Keller bis zum Dach auf
offensichtliche Mängel überprüft. Die
Inspektionsgänge sollten systematisch vorgenommen werden, um den
Instandsetzungsbedarf rechtzeitig festzustellen.
Bei den
technischen Einrichtungen sollte der Hausbesitzer einen
Fachmann hinzuziehen, der die
Substanzschäden und
Mängel beurteilen kann. Der Fachmann sollte ein
unabhängiger Sachverständiger sein, der auf
Honorarbasis arbeitet. Dieser wird die
geeigneten Reparaturmaßnahmen anders beurteilen als ein ortsansässiger
Handwerksbetriebe, da er
keine finanzielle Eigeninteressen hat.
Eine
regelmäßige Pflege lohnt sich, was für den
Autobeitzer selbstverständlich ist, sollte dem
Hausbesitzer verinnerlicht werden. Hier helfen
Checklisten helfen, die die
Schwachpunkte des Gebäudes
auflisten und die
Inspektionsintervalle empfehlen und die durchschnittliche
Lebensdauer der einzelnen Bauteile bzw.Einrichtungen angeben.
|
Gebäudeteil | mittlere
Lebens-
dauer
a | 1/2
jährlich | 1
jährlich |
Kunststoff-Dachbahnen | 20/30 | | X |
Dachanschlüsse | 15/20 | | X |
| 15/25 | X | |
| 15/20 | | X |
Holzanstrich außen | 3/5 | | X |
Metallanstr. außen | 3/5 | | X |
Heizungs—Kessel | 15/40 | | X |
— Ventile, Regelanlagen | 30/40 | | X |
— Heizöltank | 15/30 | | X |
— Brenner | 10/15 | | X |
| 10/30 | X | |
| 10/20 | X | |
| 10/15 | X | |
Sicherungen | 5/10 | | X |
Elektrogeräte | 15/20 | | X |
Klingel- und Rufanlage | 10/20 | | X |
| 40/80 | | X |
Antennenanlage | 5/20 | | X |
Fernsprechanlage | 10/30 | | X |
| 5/20 | X | |
Holzzaun | 20/30 | | X |
Kiesbeläge | 15/30 | | X |
offene Holzkonstruktionen | 10/15 | | X |
|
Gebäudeteil | mittlere
Lebens-
dauer
a | 3
jährlich | 5
jährlich |
Außentreppen | 50/70 | | X |
Schornsteinköpfe | 25/30 | X | |
Dachkonstruktion | 80 | | X |
Gebrannte Ziegel | 80 | X | |
Dachpfannen aus Beton | 50/80 | | X |
Asbest-, Faserzement | 50/70 | | X |
Zinkblechdeckung | 10/40 | X | |
Kiespreßdach | 15/25 | X | |
Pappdach | 20/30 | X | |
Schneefanggitter | 20 | X | |
Außenputz | 40/80 | X | |
Verfugung | 25/50 | | X |
Keramikplatten | 40/60 | | X |
Metallverkleidung | 40/60 | | X |
Weichholz-Fenster/Türen | 30/35 | X | |
Hartholz-Fenster/Türen | 40/60 | X | |
Kunststoff-Fenster/Türen | 40/50 | X | |
Metall-Fenster/Türen | 40/60 | X | |
Normal-Glas + Falz | 40/60 | X | |
Isolier-Glas + Falz | 20/40 | X | |
Holz- Rolladen | 20/30 | X | |
Kunststoff-Rolladen | 20/30 | X | |
Fenster-Beschläge | 30/50 | X | |
Linoleum | 30/40 | | X |
Textilbeläge | 5/15 | X | |
PVC-Beläge | 25/40 | X | |
Holz-Türen | 50/70 | | X |
Kunststoff-Türen | 40/60 | | X |
Glastüren | 50/60 | | X |
Treppenbelag Textil | 5/10 | X | |
Außenanstrich | 5/15 | X | |
Fassadenimprägnierung | 5/25 | X | |
Holzanstrich innen | 15/20 | X | |
Heizkörper-Lack | 6/10 | | X |
Tapeten normal | 5/8 | X | |
Tapeten gute Qualität | 10/20 | | X |
Kalkfarbe innen | 3/5 | X | |
Kaseinfarbe innen | 8/15 | | X |
Binderfarbe innen | 5/8 | | X |
Ölfarbe innen | 15/20 | | X |
Heizkörper | 20/50 | | X |
Abwasserleitungen | 50/60 | | X |
Armaturen | 15/25 | X |
|
Gebäudeteil | mittlere
Lebens-
dauer
a | 10
jährlich | 30
jährlich |
Fundamente | 80 | | X |
Abwasserkanäle | 70/80 | X | |
Kellerwände | 80 | | X |
Lichtschächte | 40/60 | X | |
Außenwände | 80 | | X |
Innenwände | 80 | | X |
Schornsteine | 60 | X | |
Massive Treppen | 80 | X | |
Geschoßdecken | 80 | | X |
Kupferblechdeckung | 80 | X | |
Werkstein | 80 | X | |
Innenputz | 80 | X | |
Leichtwände | 65/80 | | X |
Verbundestrich | 80 | | X |
Schwimmender Estrich | 30/40 | | X |
Hobeldielen | 40/80 | X | |
Parkett | 40/80 | X | |
Fliesen-Keramik | 80 | X | |
Naturstein | 80 | | X |
Kunststein | 80 | | X |
Holztreppen | 50/80 | X | |
Treppenbelag massiv | 80 | X | |
Vertäfelungen | 80 | X | |
Einbaumöbel | 50/80 | X | |
Heizungs.-Rohrleitungen | 35/50 | X | |
Wasserleitungen | 30/50 | X | |
Gasleitungen | 40/50 | X | |
Sanitär-Objekte | 40/60 | X | |
Hauseinlässe | 80 | | X |
Meßgeräte | 10/30 | X | |
Elektroleitungen | 40/60 | X | |
Einfried. Mauerwerk | 30/60 | X | |
Unterbeton Gehweg | 30/80 | X |